Was ist Team-Aerobic?

Die Sportart Team Aerobic gibt es als solches nur in der Schweiz. In Deutschland, Österreich und Frankreich wird Aerobic Gymnastics geturnt. Diese Sportart beinhaltet, im Vergleich zum Team Aerobic, mehr kunstturnerische Elemente und unterliegt anderen Wertungskriterien. Das Schweizer Team Aerobic ist die Wettkampfform des Fitness Aerobic. Es werden Fitnesskomponenten wie Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination mit Musik zu einer Choreografie zusammengefügt. Ein Programm muss dabei alle erforderlichen Elemente beinhalten und zudem kreativ und dynamisch sein. Bewegt wird sich fast ausschliesslich mit Aerobic-Grundschritten und -kombinationen.

Die Choreografie
Als Choreografie oder kurz genannt «Choreo» bezeichnet man die Darbietung eines Teams. Sie startet im Moment, wenn jemand im Team das Zeichen zum Start gibt und endet mit der Schlusspose. Eine Choreo dauert zwischen mindestens 2 und maximal 3 ½ Minuten. Es gibt Vorgaben, was in der Choreo alles enthalten sein muss, sodass man die Maximalpunkte von 5 erhält. So darf man sich, mit Ausnahme des «Drittels» (Erklärung siehe unten), hauptsächlich mit Aerobic-Schritten fortbewegen. Es müssen zudem sämtliche Elementgruppen wie Gleichgewicht, Beweglichkeit und Kraft sowie Akrobatik und Sprünge vorkommen. Das Feld muss dabei komplett ausgenützt werden. Das heisst, dass jede Ecke und jede Front von den TurnerInnen angeturnt werden müssen. Weiter sollen in einer Choreo mindestens acht Formationen (inkl. Start- und Schlussformation) ersichtlich sein und sauber dargestellt werden. Dies alles muss synchron und passend zur Musik ausgeführt werden.

Grundschritte
Es gibt total 24 Aerobic-Grundschritte. Diese werden unterteilt in High Impact und Low Impact. High Impact Schritte definieren sich dadurch, dass zu einem gewissen Zeitpunkt beide Füsse gleichzeitig in der Luft sind und eine sogenannte Flugphase ersichtlich sein muss. Bei Low Impact Schritten gilt der Grundsatz: Bewegungen nach vorne oder zur Seite werden über die Ferse ausgeführt, Bewegungen nach hinten oder an Ort über die Ballen. Bei Low Impact Schritten bleibt mindestens ein Fuss auf dem Boden.

Das Drittel
Maximal ein Drittel der Choreo darf frei gestaltet werden, sprich es müssen keine Grundschritte verwendet werden, sondern es kann beispielsweise ein Hip Hop-, Freestyle- oder Salsa-Tanz-Teil vorkommen. Ob und wie man solch ein Drittel umsetzt, ist jedem Team freigestellt.

Das Feld
Es gibt vier Feldgrössen: 9x9m, 12x12m und 12x18m und 12x24m, wobei letzteres sehr selten genutzt wird und aus Platzgründen auch nicht an jedem Wettkampf angeboten werden kann. In welcher der vier Feldgrössen geturnt wird kann von jedem Team individuell festgelegt werden. Grundsätzlich gilt, je weniger Turnende, desto kleiner das Feld.

Bewertung
Gewertet wird die Choreo durch 6 WertungsrichterInnen, welche jeweils zu dritt die Programm-Note sowie die Technik-Note werten. Qualifiziert sich ein Team für den Final, so wird die Programm-Note (P-Note) übernommen und alle 6 WertungsrichterInnen werten im Finaldurchgang die Technik (T-Note). Die T-Note geht von einer Höchstpunktzahl von 5.00 aus und allfällige Fehler werden von der Note direkt abgezogen. Bei der P-Note ist es umgekehrt, es wird in der Vorrunde mit der Note 0.00 gestartet und mit jedem gezeigten Element oder Schrittkombination werden Punkte gesammelt bis zur maximalen Note 5.00.

Kriterien für die Noten
Bei der T-Note geht es um die korrekte technische Ausführung inklusive Körperhaltung, Fussposition, Sicherheit und Harmonie während der Choreo, Bewegungsweite,
Engagement, Synchronität, Formationen und allfällige Ordnungsabzüge wie Tenue-Verstösse, Übertreten des Feldrandes etc. Bei der P-Note geht es um die Programmgestaltung. Also die Musikauswahl, bei welcher der Musikmix und die -umsetzung bewertet wird, flüssige und anspruchsvolle Formationswechsel, Ausnutzung des Wettkampffeldes, Schrittabfolgen und Armkombinationen sowie das Zeigen von verschiedenen Elementen.

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