Christian Baumann und Henji Mboyo auf Finalkurs

  • 20. Oktober 2021

  • Vasilije Mustur

  • Stephan Bögli

Die Schweizer Delegation der Männer ist in die Qualifikation der diesjährigen Kunstturn-Weltmeisterschaften in Japan gestartet. Dabei war der Einsatz der Athleten an den internationalen Wettkämpfen geprägt von Nervosität - aber auch von Erfolgsmeldungen.

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Christian Baumann, Andrin Frey, Moreno Kratter, Henji Mboyo, Noe Seifert und Taha Serhani: Mit diesem Team ist das Schweizer Kunstturn-Nationalkader der Männer am Mittwoch, 20. Oktober 2021 in die Qualifikation der Kunstturn-Weltmeisterschaften 2021 im japanischen Kitakyushu gestartet. Dabei setzte der Steffisburger Andrin Frey mit seiner Boden-Übung beim Start in die Qualifikation sogleich ein erstes Schweizer Ausrufezeichen: Mit einer eleganten, kraftvollen und fehlerlosen Darbietung erhielt der 21-Jährige von den Kampfrichtern 13,966 Punkte. Für eine solide Leistung sorgte neben Andrin Frey auch Henji Mboyo. Die Boden-Übung brachte dem Zürcher Mehrkämpfer 13,100 Punkte ein. Moreno Kratter seinerseits beendete den Boden-Wettkampf aufgrund einiger Unsicherheiten mit 11,033 Punkten. 

Glückloser Auftritt am Pauschenpferd

Im Vergleich zu den Boden-Übungen mussten die Schweizer Athleten am Pauschenpferd einen Dämpfer hinnehmen: Andrin Frey begann seine Darbietung zwar mit ansprechenden Elementen, musste kurz vor dem Ende seiner Vorstellung aber vom Pferd. Dieser Fehler brachten Frey Abzüge und 12,366 Punkte ein. Neben Frey agierte auch Noe Seifert am Pauschenpferd glücklos. Nach einer schwungvollen Eröffnung musste der 22-jährige Aargauer einen Sturz hinnehmen, konnte die Übung aber zu Ende turnen. Immerhin erhielt Seifert für seinen Einsatz mit hohem Schwierigkeitsgrad 13,466 Punkte. Henji Mboyo kam auf 12,966 Zähler. 

Nach einer weitgehend fehlerlosen Leistung des 22-jährigen Henji Mboyo an den Ringen (13,333 Punkte) und Andrin Frey am Sprung (13,733 Punkte), gelang es den Schweizer Athleten ihre Stärken am Barren vollumfänglich auszuspielen: So erturnte sich Henji Mboyo an einem der Schweizer Lieblingsgeräte starke 13,933 Punkte. Noch besser lief es in der Qualifikation für Noe Seifert: Mit filigranen Elementen beeindruckte Seifert nicht nur das Publikum, sondern auch die Kampfrichter - und erhielt dafür mit 14,566 Punkten den verdiente Lohn. Damit aber nicht genug: Christian Baumann überstrahlte mit seiner ausgezeichneten Leistung die Schweizer Bilanz am Barren. Der Bronze-Medaillen-Gewinner der Heim-Europameisterschaften in Basel schwang sich virtuos durch die Luft und erhielt von den Kampfrichtern an seinem Paradegerät 14,841 Punkte. Mit dieser Leistung stiess der 26-jährige Aargauer erneut in die Phalanx der Weltklasse-Turner vor. Hinter den drei chinesischen Dominatoren Boheng Zhang, Xuwei Hu und Cong Shi, sowie dem japanischen Lokalmatadoren Daiki Hashimoto und dem US-Amerikaner Yul Moldauer belegt Christian Baumann als erster Europäer den sechsten Zwischenrang. 

Unter den Erwartungen blieben die Schweizer Kunstturner am Reck: Dort erhielten Henji Mboyo 13,800 und Moreno Kratter 11,975 Punkte. Taha Serhani beendet den Reck-Wettkampf mit 10,666 Zähler. 

Zwei Finalplätze in Griffweite

Somit liegen für die Schweizer Kunstturner nach fünf Subdivisionen in der Qualifikation zwei Final-Plätze in greifbarer Nähe - insbesondere Christian Baumann kann nach seiner ausgezeichneten Leistung vom Einzug in den Barren-Final träumen. Darüber freut sich der Berner ausserordentlich: «Ich bin mit meiner Leistung extrem zufrieden, obwohl ich von den zahlreichen Abzügen doch ein wenig überrascht bin.»

Neben Christian Baumann blickt auch sein Teamkollege Henji Mboyo positiv auf den Qualifikationswettkampf zurück: «Ich war zu Beginn ein wenig nervös. Es sind ja meine ersten Weltmeisterschaften.» Ausserdem ist der Zürcher besonders mit seiner Übung am Reck zufrieden, währenddessen er bei seiner Boden-Darbietung noch Verbesserungspotential sieht: «Ich möchte mich an diesem Gerät in physischer Hinsicht noch weiterentwickeln, damit ich bei zukünftigen Wettkämpfen noch explosiver turnen kann.»

Nun belegt Henji Mboyo den zehnten Zwischenrang - und damit kann auch er für den Mehrkampf-Final planen. Der 22-Jährige würde diese Herausforderung gerne annehmen, wie er selbst sagt: «Ich möchte den Final geniessen und lockerer turnen. Wenn mir das gelingt, bin ich mir sicher, dass ich meine Übungen im Final sauberer ausführen kann.»

Der Mehrkampf-Final der Männer findet am Freitag, 22. Oktober 2021 ab 11 Uhr Schweizer Zeit statt. Die Geräte-Finals gehen am Samstag, 23. Oktober und Sonntag, 24. Oktober über die Bühne. SRF überträgt alle Entscheidungen live. 

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