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«Wir wussten, wenn unsere Taktik aufgeht, sind wir mit unserer Wechselmethode im Vorteil», sagt ein glücklicher Thayngen-Schlussläufer Kevin Lenhard nach seinem Zieleinlauf im Final. Und der sogenannte «Thaynger Wechsel», ein fliegender Wechsel bei der Pendelstafette mit Stab, brachte Lenhards Team am Sonntag, 14. Mai 2023 an den STV-Meisterschaften Pendelstafette im Final der aktiven Männer tatsächlich den erhofften Erfolg.
Während die gesamte Konkurrenz bei der Pendelstafette mit Stab jeweils aus dem Stand den Stab übergab, wechselten die Thaynger Teams wie bei der klassischen Stafette auch mit dem Stab fliegend. «Ein gewisses Risiko birgt dieses System zwar und es benötigt Übung. Wir praktizieren diese Taktik aber bereits seit zehn Jahren und legen unseren Fokus bewusst auf die Stafette mit Stab», so Lenhard weiter.
Knapper Vorsprung ins Ziel gerettet
Vielleicht war es gerade diese Wechseltaktik, die im Final der Männer im Stadion St. Jakob in Münchenstein den Unterschied zu Gunsten des TV Thayngen gemacht hat. Denn die letzten Meter dieses Finals zwischen Thayngen und Eschenbach hätten kaum knapper ausfallen können. So war es dann Lenhard, der nach dem Zieleinlauf jubelnd seinen Arm mit dem Stab in der Hand in den Himmel strecken konnte. «Ich kenne meine Stärken. Ich wusste, wenn wir mit einem leichten Vorsprung wechseln, ist die Chance gross, dass ich diesen ins Ziel retten kann. Dass es so knapp funktioniert hat, ist einfach genial», sagt Lenhard.
Kaum war der Sieg bei den Männern im Trockenen, standen die Thaynger aber bereits wieder in den Startlöchern. In der Kategorie Mixed mit Stab wollten Lenhard und Co. mit ihrem «Thaynger Wechsel» wenige Minuten später erneut reüssieren. Mit zwei Teufner Teams, eines als Titelverteidiger, und dem TV Mels war die Konkurrenz aber entsprechend gross. Es waren dann auch die Appenzeller (Teufen 3), die ihren Titel aus dem Vorjahr in dieser Kategorie verteidigen konnten. Kurze Zeit sah es gar nach einem Doppelsieg aus. Da Teufen 2 jedoch einen Wechselfehler hatte, rutschte Thayngen, das als Vierte ins Ziel kam, auf den Bronze-Platz vor. Wegen des Zeitzuschlages musste Teufen 2 mit dem vierten Rang vorliebnehmen. «Wir haben bei der Mixed-Stafette bei den Wechseln noch mehr Risiko in Kauf genommen. Der Plan ist zum Glück aufgegangen», bilanziert Lenhard.
Die Ausbeute des TV Thayngen konnte sich an diesen STV-Meisterschaften Pendelstafette durchaus sehen lassen. Insgesamt fünf Mal stand ein Team des TVT auf dem Podest. Einzig der STV Eschenbach war mit acht Podestplätzen an diesem Sonntag noch erfolgreicher gesprintet. Für den einzigen Eschenbach-Sieg waren die Frauen bei der Pendelstafette mit Stab verantwortlich.
Sechs Titel wurden verteidigt
In den insgesamt zwölf ausgetragenen Stafetten-Kategorien gelang deren sechs Teams die Titelverteidigung. Zwei Titel konnte der TV Teufen (weibliche Jugend 60 Meter und Aktive Mixed mit Stab) aus dem Vorjahr bestätigen. Ebenfalls zweimal einen Titel verteidigen konnte die LG Säntisblick. Sowohl in der Jugend Mixed 60 Meter als auch bei der Jugend Mixed mit Stab bestätigten die jungen Ostschweizer ihren Erfolg aus dem Vorjahr. Bei der männlichen Jugend mit Stab ging der Siegerpokal wiederum an den Turnverein Schänis.
«Meisterschaften sind etabliert»
Eine eindrückliche Siegesserie konnte in Münchenstein auch der STV Wangen/SZ fortsetzen. Die Innerschweizer bestätigten bei den Aktiven Männer (80 Meter) nicht nur ihren Vorjahressieg, sondern feierten bei der achten Austragung der STV-Meisterschaften Pendelstafette auch bereits den sechsten Titel in dieser Kategorie. Einzig 2019 (Mels) und 2015 (Bottmingen) ging der Pokal an ein anderes Team. Entsprechend erfreut zeigte sich in mehreren Hinsichten Roger Koller, STV-Wettkampfleiter der Pendelstafette und selber Sprinter beim STV Wangen/SZ. «Dieser Sieg ist sicher speziell, da ich bereits vor zehn Jahren bei der ersten Austragung, ebenfalls in Basel, dabei war. Damals feierten wir unseren ersten Titel», so Koller.
Auch aus Wettkampfleiter-Sicht zieht Koller ein erfreuliches Fazit: «Es war eine würdige Rückkehr an den Ort, an dem die Meisterschaften Pendelstafette vor zehn Jahren lanciert wurden. Die Stimmung und die Wettkämpfe waren sehr gut. Das zeigt, dass dieser Wettkampf bei den Vereinen mittlerweile etabliert ist.» Für Koller bedeutete das 10-Jahr-Jubiläum in Münchenstein jedoch auch einen Abschied. Seit 2020 amtete er als Wettkampfleiter und gibt dieses Amt nun weiter: «Der Meisterschaft werde ich aber als Teilnehmer weiterhin treu bleiben.» Mit Koller und seinen Wangnern darf somit auch im kommenden Jahr wieder gerechnet werden.
Bronze fĂĽr den Organisator
Zehn Jahre nach der ersten Austragung, kehrte in diesem Jahr die STV-Meisterschaften an ihren Ursprung in die Region Basel zurück. Wie bereits bei den beiden ersten Austragungen amtete auch 2023 der TV Bottmingen wieder als Organisator. Mit dem dritten Rang bei der männlichen Jugend (60 Meter) hatten die Baselbieter auch sportlich ihren Grund zum Feiern. Der vereinseigene Nachwuchs sorgte mit dem SC Biel-Benken (3. Platz, Aktive Männer 80 Meter) für die beiden Podestplätze aus regionaler Sicht.
Nachdem die Ausgabe 2023 eine Rückkehr bedeutete, betreten die STV-Meisterschaften im kommenden Jahr Neuland. 2024 findet der Wettkampf mit Grenchen zum ersten Mal im Kanton Solothurn statt. Ob dann der «Thaynger Wechsel» wieder der Schlüssel zum Erfolg ist, wird sich zeigen.
Die Kategoriensiegerinnen und -sieger 2023
Pendelstafette 80 Meter
Aktive Männer: STV Wangen/SZ
Aktive Frauen: TSV Galgenen
Aktive Mixed: TV Teufen 1
Pendelstafette 60 Meter
Männliche Jugend: TV Schänis
Weibliche Jugend: TV Teufen
Jugend Mixed: LG Säntisblick
Aktive Männer: TV Thayngen 1
Aktive Frauen: STV Eschenbach
Aktive Mixed: TV Teufen 3
Männliche Jugend: TV Schänis
Weibliche Jugend: TV Thalwil
Jugend Mixed: LG Säntisblick 1