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Der DTB-Pokal in Stuttgart stellte für die Schweizer Kunstturner der letzte wettkampfmässige Test vor den bevorstehenden Europameisterschaften in Antalya (TUR) dar. In einem starken Teilnehmerfeld, unter anderem mit den USA und Japan in Bestbesetzung, belegten die Schweizer als drittbeste europäische Mannschaft im Teamwettkampf mit 243,900 Punkte den 5. Schlussrang.
Die Schweizer, die in der EM-Besetzung mit Eddy Yusof, Taha Serhani, Noe Seifert, Moreno Kratter und Florian Langenegger in Stuttgart an die Geräte ging, starteten am Reck und Boden solide. Mit dem Pauschenpferd hatten die Schweizer in der Folge jedoch ihre Mühe. Keine Übung blieb fehlerfrei, was sich auch in der Geräte-Note von 36,650 widerspiegelte.
Den Wettkampf an den Ringen absolvierten die vier Schweizer dann ohne Probleme, wobei bei den Kraftelemente noch Steigerungspotenzial vorhanden ist. Auch der Sprung verlief nicht ganz optimal. Zwar mussten die Schweizer keine Stürze in Kauf nehmen, dennoch sind die Landungen noch verbesserungswürdig. Qualitativ hingegen sehr gut präsentierten sich die Schweizer dann zum Abschluss des Sechskampfes am Barren. Mit 42,600 Punkte sammelten sie an diesem Gerät denn auch die meisten Punkte auf ihr Konto.
Das Schweizer Team zeigte mit seinen Leistungen, dass der Fahrplan für Antalya stimmt und dass mit den Schweizer Farben durchaus zu rechnen ist. Das Podest bildeten im Teamwettkampf die Turner aus den USA (258,800), gefolgt von Japan (253,950) und der Türkei (247,350).
Silber am Barren und Reck
Unterstrichen wurden die guten Schweizer Leistungen am DTB-Pokal nicht zuletzt auch durch die drei Finalqualifikationen von Taha Serhani (TV Hegi/KTZ Schaffhausen). Sowohl am Boden, Barren und Reck durfte der Winterthurer als einziger Schweizer am Samstag nochmals sein Können präsentieren. Trotz einer guten Übung am Boden, musste der 27-Jährige im ersten Gerätefinal mit dem undankbaren 4. Rang vorliebnehmen. Besser lief es dem TV-Hegi-Athleten jedoch an den beiden weiteren Geräten. Am Barren nutzte Serhani die Gunst der Stunde und profitierte von den Fehlern seiner Konkurrenten. Mit seiner sehr ansprechenden Übung turnte er hinter dem Italiener Mario Macchiati zur Silbermedaille (14,500).
Wenige Minuten nach seinem ersten Auftritt auf dem Podest, konnte Serhani seine zweite Silbermedaille in Stuttgart in Empfang nehmen. Im Reck-Final stand Serhani zwischenzeitlich gar in Führung. Erst der Reck-Olympiasieger von 2020, Daiki Hashimoto (JAP) konnte als letzter startender Turner den Schweizer noch vom Thron stossen. Mit seiner Übung und den dafür erhaltenen 14,066 Punkte zeigte Serhani, dass an der EM durchaus mit ihm zu rechnen ist.