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Habt ihr auch schon von Erwachsenensport gehört? Und wenn ja, woran habt ihr dabei gedacht? Vorwiegend an Menschen im Alter von 55+, an Seniorengymnastik oder Gleichgewichtstraining? Dies ist zwar auch Teil davon, ist aber bei Weitem nicht alles. Es ist an der Zeit, Klärung zu schaffen. Während Jugend + Sport (J+S) in der Schweiz praktisch allen Turnerinnen und Turnern ein Begriff ist, fristet der «Erwachsenensport» (esa) ein Schattendasein. Urs Schweingruber bezeichnete esa sogar als «Stiefkind von Jugend + Sport» (s. Porträt GYMlive 2/2023). Der Wichtigkeit von Erwachsenensport sei lange zu wenig Rechnung getragen worden, sagte er weiter. Eigentlich erstaunlich, den Erwachsenensport umfasst eine viel grössere Altersspanne als Jugend + Sport.
Mehrwert für alle
Dass esa weniger bekannt ist als Jugend + Sport, liegt daran, dass es wesentlich jünger ist – J+S feierte 2022 sein 50-Jahr-Jubiläum, während esa erst 2009 ins Leben gerufen wurde (Inkraftsetzung 2012).
Der wesentlichste Grund für das Schattendasein von esa ist aber die massiv geringere finanzielle Unterstützung durch den Bund. Entsprechend werden – ganz im Gegensatz zu J+S – Vereine nicht finanziell unterstützt, wenn sie ausgebildete esa-Leitende einsetzen. Der finanzielle Anreiz für die Vereine fällt damit weg und (viel zu) oft bedeutet dies auch, dass ausgebildete esa-Leitende von den Vereinen nicht oder nicht anders entschädigt werden als Leitende ohne Ausbildung. Dabei bietet die esa-Leiterausbildung für die Trainingsqualität und somit auch für den Verein einen enormen Mehrwert. Nebst Herzblut für die Sache würde eine kleine finanzielle Wertschätzung vielleicht die eine oder andere Leiterperson motivieren, sich die Zeit für die esa-Leiterausbildung zu nehmen. Bereuen wird es weder die leitende Person noch der Verein.
Wozu eine Ausbildung?
«Ausbildung wozu? Im Internet finde ich genügend Ideen, um Turnstunden für ein Jahr zu füllen». Kommt dir dieser Gedanke bekannt vor? Es stimmt natürlich, im Internet wimmelt es von Ideen und Übungen, was jedoch dort meist nicht zu finden ist:
- Zielorientierung (Welche Übung für welches Ziel?)
- Fundiertes Wissen, wie Erwachsene zu unterrichten sind
- Adaption, Variation auf verschiedene Leistungsniveaus
- Sinnvoller Aufbau über einen längeren Zeitraum
In der esa-Ausbildung hingegen wird auch solches Hintergrundwissen vermittelt und mit vielseitiger Praxis umgesetzt. Das ist wichtig, denn damit können die Leiterinnen und Leiter ihre Turnstunden polysportiv oder themenspezifisch, leistungs- oder gesundheitsorientiert, gestalten. So dass sie den Bedürfnissen ihrer Zielgruppe entsprechen. Dank einem passgenauen Angebot können die Mitglieder im Verein gehalten und auch neue dazugewonnen werden. Nicht zuletzt ist es versicherungstechnisch von Vorteil, wenn eine ausgebildete Fachpersonen in der Halle steht.
esa-Leiterausbildung
Die esa-Leiterausbildung bietet eine fundierte Basis für den Unterricht von qualitativ hochwertigen Erwachsensport-Lektionen. Kombiniert mit viel turnspezifischer Praxis erwerben die Teilnehmenden die methodisch-didaktischen Grundlagen der Erwachsenenbildung, vertiefen ihr Wissen über das Training von Physis und Psyche in den verschiedenen Abschnitten des Erwachsenenalters und entwickeln ein Bewusstsein für die verschiedenen Aspekte der Leiterpersönlichkeit. J+S- oder Muki-Leitende haben die Möglichkeit, in einem verkürzten 2-tägigen Einführungskurs die esa-Leiteranerkennung zu erlangen.
esa-Weiterbildung
Nach der esa-Leiterausbildung steht ein vielseitiges und qualitativ hochstehendes Weiterbildungsprogramm offen, das in den nächsten Jahren stetig ausgebaut und optimiert wird. Ob themenspezifische Weiterbildung mit einem einzelnen Modul aus dem laufend wachsenden Angebot an Vertiefungsmodulen, polysportives Modul Fortbildung beim Kantonalverband oder aufbauender Lehrgang «Rumpf», «Power Yoga» oder «Pilates» mit z. B. Abschluss «STV-Leiter*in Pilates» – die Palette ist gross und wird in Zukunft weiter wachsen, um möglichst viele Bedürfnisse abzudecken und in den Vereinen dadurch ein vielseitiges Trainingsangebot durch gut ausgebildete esa-Leitende zu ermöglichen.
Ein weiteres Ziel der Angebotsentwicklung für die nächsten Jahre ist die Erweiterung der Weiterbildungsmodule in die Westschweiz. So wird 2024 als erster Schritt das Power Yoga Basics zum ersten Mal auch in der Westschweiz angeboten, weitere Module werden Schritt für Schritt folgen.