Erstmals seit 17 Jahren standen an der 33. Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen Turnverbandes (AV STV) vom 20. Oktober 2018 wieder zwei Bewerber für das Eidgenössische Turnfest 2025 (ETF) zur Wahl: Lausanne und Luzern. Die Abgeordneten entschieden sich in einer offenen Abstimmung mit 108 zu 83 Stimmen für Lausanne als ETF-Austragungsort 2025. Lausanne wird damit nach 1855, 1880, 1909 und 1951 zum fünften Mal Gastgeber für das Eidgenössische Turnfest sein. Zudem kehrt der grösste Breitensportanlass der Schweiz nach 47 Jahren (1978 Genf) wieder in die Westschweiz zurück.
«Die Abstimmung war sehr knapp, mit dem glücklicheren Ende für uns. Die ganze Abstimmungsphase verlief sehr fair. Wir hatten immer viel Respekt vor unseren Mitbewerbern aus dem Verband Luzern, Ob- und Nidwalden. Jetzt sind wir natürlich sehr glücklich, dass es so ausgegangen ist. Wir wollen das Bild der Romandie, insbesondere das Bild des Turnens in der Romandie in die Deutschschweiz hinaustragen und freuen uns 2025 die gesamte Turnschweiz am Genfersee empfangen zu dürfen», meinte der Waadtländer Verbandspräsident Cédric Bovay in einem ersten Fazit nach der AV.
TF- und Gymnaestradajahr steht bevor
Das Verbandsbudget 2019 weist bei einem Gesamtumsatz von rund 21 Millionen einen Aufwandüberschuss von rund 123000 Franken aus. Das rund vier Millionen höhere Budget als in einem normalen Jahr ist grössenteils auf die stattfindende Welt-Gymnaestrada und das Eidgenössische Turnfest zurückzuführen. Die Mitgliederbeiträge bleiben 2019 unverändert. Die Versammlung genehmigte beide Geschäfte einstimmig.
Verdiente Ehrungen
Die an der EM 2018 erfolgreichen Kunstturner Oliver Hegi (Reck-Gold, Barren-Bronze) und Dominic Tamsel (Barren-Bronze bei den Junioren) wurden geehrt.
Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft durften STV-Abgeordneten in Aarau/Suhr folgende vier Persönlichkeiten für ihr grosses Engagement im Turnsport würdigen: Barbara Klemenz (Biberstein), Ursula Schneider (Untersiggenthal), Urs Tanner (Gossau SG), Christine Will (Koppigen). Beatrice Häring(Aesch BL) und Andreas Strupler (Zürich) bekamen die STV-Ehrenauszeichnung verliehen.
Sportversicherungskasse wird 100
Gewohnt speditiv durch die in die AV STV integrierte 98. Genossenschaftsversammlung der Sportversicherungskasse (SVK) führte Brigitte Häni, Präsidentin der Verwaltungskommission. Die SVK-Rechnung 2017 schliesst mit einem Gewinn rund 140000 Franken. Damit erzielt die SVK einen Bilanzgewinn von 223'600 Franken aus. 100000 Franken davon werden an die Zentralkasse des Schweizerischen Turnverbandes ausgeschüttet. Die Schadenzahlungen bei den Erwachsenen liegen rund 140000 Franken höher als noch 2016. Diese sind einerseits auf vier Todesfälle aufgrund eines Lawinenunglücks, andererseits auf höhere Ausgaben von Brillen- und Haftpflichtschäden zurückzuführen.Das SVK-Budget 2019 weist einen Verlust von 38000 Franken auf. Ein grosser Betrag wird für die Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum der Sportversicherungskasse eingesetzt.
Text: Alexandra Herzog
Fotos: Peter Friedli