Historische Spiele für das Schweizer Kunstturnen

  • 3. August 2021

  • Thomas Greutmann

  • stock.adobe.com Bruno Coelho / Thomas Schreyer

Ein historischer sechster Teamrang und drei starke Auftritte im Mehrkampffinal, das ist die sportliche Bilanz für das Schweizer Kunstturnteam in Tokio. Giulia Steingruber und das Schweizer Männerteam mit Christian Baumann, Pablo Brägger, Benjamin Gischard und Eddy Yusof dürfen sehr stolz sein auf die in Tokio gezeigte Leistung.

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Heute Vormittag gingen die olympischen Wettkämpfe im Kunstturnen mit den Gerätefinals am Balken sowie am Barren und Reck zu Ende. Dies bietet die Möglichkeit, auch aus Schweizer Sicht, ein erstes Olympia-Fazit zu ziehen. Und dieses fällt sehr positiv aus.

Einmal mehr auf Weltklasse-Niveau

Das Schweizer Männerteam hat in Tokio erneut bewiesen, dass es zur Weltspitze im Kunstturnen gehört. Viermal hintereinander hatten sich die Schweizer Kunstturner an Weltmeisterschaften für den Final der besten acht Teams qualifizieren können. Nun gelang ihnen dieses Kunststück auch auf Olympischer Bühne. Noch vor fünf Jahren hatten Christian Baumann, Pablo Brägger, Benjamin Gischard, Oliver Hegi und Eddy Yusof 2016 in Rio de Janeiro den olympischen Final als Neunte der Qualifikation knapp um einen Rang verpasst. In nahezu gleicher Besetzung, diesmal ohne den zurückgetretenen Hegi, gelang der Schweizer Equipe nun die Revanche. Und dies auf beeindruckende Art und Weise. Cheftrainer Laurent Guelzec hatte das Team sehr gut auf den Final vorbereitet. Da es im Teamfinal keine Streichresultate gab, wurden die Übungen aus taktischen Gründen punktuell leicht vereinfacht und die vier Eidgenossen zeigten eine nahezu perfekte Teamleistung. Das Resultat: Rang sechs und somit das zweitbeste Schweizer Teamresultat seit den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki. Auch im Mehrkampffinal präsentierten sich Eddy Yusof und Benjamin Gischard von ihrer besten Seite. Yusof turnte auf den starken 16. Rang. Und Teamcaptain Benjamin Gischard, der in Tokio bestechend sicher turnte und insgesamt drei Wettkämpfe ohne Sturz zeigte, errang sogar Rang 13. 

Olympia-Impressionen Männerteam

Grosser Erfolg auch ohne Sprungfinal

Auch Giulia Steingruber wartete in Tokio mit einer sehr starken Leistung auf. Für Steingruber waren die Spiele in Tokio nach London 2012 und Rio 2016 bereits die dritten Olympischen Spiele. Die Gossauerin zeigte sowohl in der Qualifikation wie auch als 15. im Mehrkampffinal einen sehr guten Wettkampf und blieb zweimal an allen vier Geräten ohne grösseren Fehler. Für ihr grosses Ziel, einen Gerätefinal fehlte Steingruber in Tokio leider das nötige Quäntchen Glück und das Wohlwollen der Kampfrichterinnen. Als Neunte der Qualifikation musste sie, wie bereits in London acht Jahre zuvor, den Sprungfinal als erste Reserveturnerin von der Tribüne aus mitverfolgen. Doch auch ohne den Sprungfinal kann die St. Gallerein mehr als stolz sein auf ihren Auftritt in Japan. Bedenkt man, dass Steingruber seit einigen Monaten aufgrund ihrer Muskelprobleme am Oberschenkel nur sehr eingeschränkt trainieren und gewisse Elemente vor Tokio fast gar nicht üben konnte, so kann ihre Leistung in Tokio nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Olympia-Impressionen Giulia Steingruber

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