Steiniges Wochenende in Pfaffnau

  • 17. September 2024

  • Geri Haussener/Wolfgang Ritz/Valérie Gianadda

  • Wolfgang Ritz

Die Schweizer Meisterschaften im Steinheben und Steinstossen sorgten dieses Jahr wieder für beeindruckende Leistungen und spannende Wettkämpfe. Beide Disziplinen, tief in der Tradition des Nationalturnens verankert, zogen Athleten und Zuschauer gleichermassen in ihren Bann.

– Anzeige –

Reutegger dominiert, Nachwuchs sorgt für Sorgenfalten

Bei den sechsten Schweizer Meisterschaften im Steinheben setzte sich Stefan Reutegger (TV Schwellbrunn) zum dritten Mal in Folge mit dem 22,5 kg-Stein gegen starke Konkurrenz durch. Der 31-Jährige besiegte im Finale den Schwyzer Joel Hüppin (STV Wangen SZ). In der Kategorie mit dem 18 kg-Stein triumphierte Altmeister Ivo Rüegg (STV Tuggen) in einem spannenden Duell gegen Remo Schnellmann (STV Wangen), was seine Rückkehr an die Spitze besiegelte.

Insgesamt stellten sich etwa 70 Athletinnen und Athleten in sechs Kategorien der Herausforderung, wobei die Beteiligung in der Damen-Hauptkategorie mit dem 12,5 kg-Stein mit 18 Teilnehmerinnen besonders positiv hervorstach. Der Damenwettbewerb endete mit einem Sieg für Marina Böhlen (Riggisberg), die sich nach hartem Kampf gegen die Titelverteidigerin Myriam Gysin durchsetzte.

Trotz dieser spannenden Wettbewerbe war die Teilnehmerzahl bei den Herren und in den Nachwuchskategorien rückläufig. Insbesondere bei den Junioren mit nur vier Teilnehmenden und den leichten Damenkategorien blieb die Resonanz unter den Erwartungen. Die Organisatoren zogen dennoch ein positives Fazit, nicht zuletzt, da die Finals in der Mehrzweckhalle unter grossartiger Stimmung und gesteigerter Zuschaueraufmerksamkeit stattfanden.

Die Meister*innen im Steinheben

Die beiden Routiniers beim Wettkampf

Urs Hutmacher
Elisabeth Santner

Steinstossen: Hutmacher und Santner unantastbar

Die Routiniers Urs Hutmacher und Elisabeth Santner zeigten sich in Pfaffnau bei den Schweizer Meisterschaften im Steinstossen in Bestform. Beide Athleten sicherten sich in ihren Elitekategorien jeweils alle fünf Titel, ein beeindruckender Beweis ihrer langjährigen Dominanz. Trotz kühler Witterung präsentierten sich die Athleten auf hohem Niveau.

Besonders Urs Hutmacher, der Zürcher Steinstoss-Dominator, beeindruckte durch seine nahezu makellosen Leistungen. Er kam mehrfach nahe an bestehende Schweizer Rekorde heran, verfehlte jedoch die Bestmarken knapp. «Ja, ich wollte heute einen neuen Rekord», gab Hutmacher nach den Finals zu, zeigte sich jedoch mit seinem Dreifach-Titel sehr zufrieden.

Eine Überraschung gelang Schwinger Marcel Bieri, der sich mit starken Leistungen in zwei Finaldurchgänge kämpfte und jeweils den zweiten Platz errang. Für den zweifachen Teilverbands-Festsieger war das Abschneiden bei den Spezialisten im Steinstossen eine unerwartete Erfolgsstory.

Bei den Frauen zeigte sich Elisabeth Santner ebenfalls unantastbar. Nach einem schwierigen Start sicherte sie sich mit dem 6 kg-Stein den Sieg und holte mit 10,64 Metern ihren neunten Schweizer Meistertitel. Im Wettbewerb mit dem 12,5 kg-Stein gewann sie erneut, diesmal in einem spannenden Finale gegen die aufstrebende Luzernerin Fiona Wüest, die bis zum letzten Stoss geführt hatte. Die 21-jährige Wüest gilt als grosse Hoffnung für die Zukunft des Steinstossens und scheint nur noch eine Frage der Zeit von ihrem ersten Elitetitel entfernt.

Alle Meister*innen Steinstossen
Ja, ich wollte heute einen neuen Rekord
Urs Hutmacher Schweizer Meister Steinstossen

Junge Talente im Fokus

Die Nachwuchsförderung wird in beiden Disziplinen zunehmend wichtig, da sich sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen junge Talente in Richtung nationale Spitze bewegen. Besonders bei den Frauen drängt eine neue Generation von Stösserinnen nach vorne, allen voran Fiona Wüest und Juniorenmeisterin Sina Lehmann, die in Pfaffnau mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machten.

Insgesamt verzeichneten die Meisterschaften im Steinstossen 286 Starts, was trotz der kühlen Bedingungen die anhaltende Beliebtheit dieser traditionellen Sportart in der Schweiz unterstreicht. Die nationalen Titelkämpfe boten somit nicht nur etablierten Athleten eine Bühne, sondern machten auch klar, dass die Zukunft in beiden Disziplinen durch talentierten Nachwuchs gesichert ist.

Platin Partner

Gold Partner

Silber Partner

Bronze Partner

SCHLIESSEN