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Mit dem 17. Schlussrang in der Teamwertung verpassen die Schweizer Kunstturnerinnen an der EM in Antalya (TUR) die angestrebten Top-13-Rangierung und die damit verbundene WM-Qualifikation. Letztendlich sind es 1,735 Punkte, welche dem Team fĂĽr das WM-Ticket gefehlt haben.
Für das Schweizer Frauenteam galt es am Mittwoch, 12. April 2023 in der Qualifikation der Kunstturn-EM bereits um 10 Uhr in der ersten Subdivision ernst. Das Team von Cheftrainerin Wendy Bruce-Martin startete in der ersten Subdivision am Sprung. Den vier Turnerinnen gelang dabei ein solider Wettkampf-Auftakt. Sowohl Stefanie Siegenthaler (12,166), als auch Anny Wu (13,000) und Caterine Cereghetti (12,866) zeigten ihre Sprünge souverän und praktisch fehlerfrei. Einzig Cereghetti musste bei ihrer Landung leider einen kleinen Übertritt und damit 0,100 Punkte Abzug in Kauf nehmen. Für die Schweizer Höchstnote war am ersten Gerät Lena Bickel besorgt. Die Tessinerin erhielt für ihren Sprung 13,366 Punkte.
Weniger erfolgreich verlief das zweite Gerät, der Stufenbarren, für Bickel (11,233). Sowohl sie, als auch Caterina Cereghetti (11,633) mussten nach einem Wechsel vom oberen auf den unteren Holmen leider einen Sturz in Kauf nehmen. Einen soliden Auftakt legte derweil Martina Eisenegger (11,666) hin. Die Zürcherin startete am Stufenbarren nicht nur als erste Schweizerin, sondern auch für sie persönlich am ersten Gerät an dieser EM. Wegen eines grösseren Ausfallschritts bei der Landung musste sie kleine Abzüge in Kauf nehmen. Abgerundet wurde der Schweizer Auftritt am zweiten Gerät durch Anny Wu. Die Aargauerin turnte sehr sicher und zeigte eine flüssig vorgetragene Übung, was wiederum die Schweizer Höchstnote (12,366) an diesem Gerät für sie bedeutete. Nach Wettkampf-Hälfte hatten die Schweizerinnen somit 74,897 Punkte auf ihrem Team-Konto.
Dämpfer am Balken
Einen herben Dämpfer erlebten die Schweizerinnen dann aber am Schwebebalken. Einmal mehr wurde das Zittergerät leider seinem Übernamen gerecht. Sowohl Wu (10,233), Eisenegger (9,700) als auch Bickel (10,000) mussten bei ihren Übungen jeweils vom Gerät. Wu und Bickel sogar gleich deren zweimal. Beide konnten sich unter anderem bereits beim Aufgang nicht auf der zehn Zentimeter schmalen Lauffläche halten. Bei Eisenegger kam neben dem einen Sturz auch noch eine Zeitstrafe hinzu, da die Uhr bei ihrer Landung drei Sekunden später stoppte als die eigentlich vorgegebene Übungsdauer von 90 Sekunden. Als einzige Schweizerin ohne Sturz blieb am Balken Caterina Cereghetti (11,466). Die Tessinerin sorgte im wahrsten Sinne für eine Punktlandung. Als Cereghetti zum sicheren Stand landete, zeigte die Wettkampfuhr genau 1,30 Minuten an. Fünf Stürze am Balken sind eine zu hohe Hypothek, welche sich die Schweizerinnen am dritten von vier Geräte aufs Notenblatt schreiben mussten.
Einen versöhnlichen Abschluss zeigten die Schweizerinnen danach am Boden, ihrem letzten Gerät. Besonders zu glänzen wusste hier Lena Bickel. Als letzte Schweizer Turnerin holte sie sich mit ihrer guten Übung 13,033 Punkte. Dies bedeutete an diesem Gerät den 10. Rang. Dank der Nationenregel ist Bickel am Boden als erste Ersatzturnerin für eine mögliche Finalteilnahme vorgesehen. Auch Caterina Cereghetti (12,200), Anny Wu (11,966) und Stefanie Siegenthaler (11,633) zeigten sehr gute Übungen ohne nennenswerte Fehler. Mit insgesamt 143,795 Punkte beendete das Schweizer Team somit ihren Wettkampf in der Qualifikation. Neben der Teamwertung absolvierten mit Caterina Cereghetti (38. Rang; 48,165), Lena Bickel (41. Rang; 47,632) und Anny Wu (42. Rang; 47,565) auch deren drei Schweizerinnen einen Mehrkampf.
Unter den Erwartungen geblieben
Der Team-Wettkampf in Antalya bleibt für die Schweizerinnen leider aber mit einer Ernüchterung zurück, gemessen daran, welches Potenzial im Team möglich wäre. Dies zeigten sie in gleicher Besetzung erst vor wenigen Wochen noch am Vorbereitungs-Wettkampf im März 2023 gegen Österreich in Magglingen. Damals turnten sie über sieben Punkte mehr auf das Teamkonto.
An der EM in Antalya holen sich derweil die Turnerinnen aus Grossbritannien die Goldmedaille mit 164,428 Punkte. Silber geht an die Italienerinnen (161,629) gefolgt von der Niederlande (158,896).