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In seiner Eröffnungsrede der Abgeordnetenversammlung vom Samstag, 22. Oktober 2022 in Solothurn präsentierte STV-Zentralpräsident Fabio Corti den Anwesenden die «Vision 2032» (s. unten). «Der Verband soll sein drittes Jahrhundert in Bestform und mit Begeisterung angehen können», so Corti. In erster Linie müssten dazu die Vereine gestärkt werden. Das Beschreiten des Schweizer Weges sowie neue Herangehensweise in der Partner- und Sponsorensuche sind weitere Pfeiler zur Realisierung der Vision. Fabio Corti betonte, dass die «Vision 2032» nicht einfach eine Idee des Zentralvorstandes sei. «Es soll die Vision des ganzen Verbandes, also von uns allen sein. Um die Vision in die Realität umzusetzen, müssen wir alle gemeinsam darauf hinarbeiten. Dazu braucht es jede und jeden. Ihr alle seid wichtige Puzzleteile, die es für das grosse Ganze braucht.»
Vision STV 2032
- Wir sind der grösste Sportanbieter der Schweiz und setzen den ethischen, sportlichen Standard in unserer Sportlandschaft.
- Das ehrenamtliche Engagement bleibt unser Fundament, auf dem wir unsere sportlichen und fachlichen Kompetenzen konsequent weiter entwickeln. So ermöglichen wir sportlichen wie auch persönlichen Erfolg durch Leistung.
- Über unsere Angebote und eine breite finanzielle Abstützung, die das ermöglicht, tragen wir entscheidend zu Volksgesundheit und Gemeinschaft bei.
Verlust dank Reserven verkraftbar
«In der Situation, in der sich der STV und die Welt momentan befinden, war es nicht einfach, ein ausgewogenes Budget für das Jahr 2023 zu erstellen», leitete Felix Mangold, Verantwortlicher Finanzen im STV-Zentralvorstand, sein Traktandum ein. Das Budget 2023 präsentiert sich mit einem Defizit von fast 700’000 Schweizer Franken alles andere als ausgeglichen. Der Schweizerische Turnverband habe sich aber in den vergangenen Jahren ein frei verfügbares Kapital von sieben Millionen Franken erarbeitet, weshalb dieser hohe Verlust tragbar sei, so Mangold. «Wir sind der Auffassung, dass wir in einer Übergangsphase Mittel für Investitionen bereitstellen müssen und noch etwas Zeit brauchen, um den Verband zu stabilisieren», betonte er weiter. Die Verbandsführung hat sich aber auch zum Ziel gesetzt, das Kapital nicht unter sechs Millionen fallen zu lassen.
Zur Erläuterung strich Mangold drei wesentliche Gründe für die Plausibilisierung des Budgetdefizits hervor: Der Ausbau personeller Ressourcen, die Rückstufung der Rhythmischen Gymnastik von 3 auf 4 sowie die Einbusse bei den Mitgliederangeboten.
Eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge kam deswegen aber nicht in Frage. Schliesslich mussten viele Verbände und Vereine während der Pandemie hohe Mitgliederverluste hinnehmen.
Die Versammlung genehmigte das Gesamtbudget für das Jahr 2023 mit einem Umsatz knapp 30 Millionen Franken und einem Defizit von knapp 700'000 Franken einstimmig.
Aurélie Fänger folgt auf Eliane Giovanola
Für das Ende Jahr abtretende Zentralvorstandsmitglied Eliane Giovanola (Monthey) stellte sich Aurélie Fänger (Montreux) zur Wahl. Die 41-jährige Waadtländerin ist seit über 20 Jahren auf verschiedenen Ebenen im Turnsport aktiv. Mit grossem Applaus wurde Fänger in den STV-Zentralvorstand gewählt.
Gesprächsrunde zur Stärkung des Ehrenamtes
Die Problematik, dass immer weniger Personen sich ehrenamtlich engagieren wollen, hat sich durch die Coronapandemie noch mehr verschärft. Im Rahmen der Abgeordnetenversammlung diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Sport (Jürg Stahl, Präsident Swiss Olympic, Rosmarie-Meyer Strähl, Solothurner Turnverband), Politik (Franziska Roth, SP Nationalrätin Kt. Solothurn) und Wirtschaft (Monika Rühl, Direktorin economiesuisse) in einer Gesprächsrunde darüber, wie das Ehrenamt gefördert und gestärkt für die Zukunft werden könnte. Aus den daraus resultierenden Erkenntnissen soll nun in Zusammenarbeit mit all diesen Bereichen ein Manifest entstehen.
Vermehrt in die Unfallprävention investieren
Integriert in der AV fand wie jedes Jahr auch die 102. Genossenschaftsversammlung der Sportversicherungskasse (SVK) statt. Brigitte Häni, Präsidentin der Verwaltungskommission, führte wie gewohnt speditiv und dynamisch durch die Geschäfte. Die Jahresrechnung mit einem Gewinn von rund 180'000 Franken sowie das Budget 2023 mit einem Minus von 170'000 Franken wurden einstimmig verabschiedet. 100’000 Franken des Bilanzerfolges werden dem Schweizerischen Turnverband ausgeschüttet.
Die Unfallprävention gehört zum wesentlichen Auftrag der SVK. Schon in der Vergangenheit unterstützte sie entsprechende Projekte des STV finanziell. «Zukünftig möchten wir uns in diesem Bereich noch mehr engagieren und werden nun Winterfit mit 50’000 statt wie bisher 30'000 Franken unterstützen.
Da die Mitglieder des Zentralvorstandes auch den SVK-Genossenschaftsrat bilden, wurde auch hier Aurélie Fänger als Nachfolgerin von Eliane Giovanola gewählt.
Auch an der Spitze der Verwaltung kommt es zu einem Wechsel. Caroline Figueroa folgt auf Claudia Steiner als Verwalterin der SVK.
Der Tätigkeitsbericht der Ethikkommission, das Projekt «Ethik im Sport» sowie die Vertragsverlängerung mit «Swiss Faustball» waren weitere Themen auf dem AV-Tagungsprogramm.
Ehre, wem Ehre gebührt
Einer der wichtigsten Punkte an der Abgeordnetenversammlung stellten die Ehrungen dar. Wieder konnten einige verdiente Personen in die Ehrengarde des Schweizerischen Turnverbandes aufgenommen werden.
Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft durfte der STV folgende fünf Persönlichkeiten für ihr grosses Engagement im Turnsport auszeichnen:
- Brigitte Boss (Boll, BTV Bern Kutu Riege)
- Eliane Giovanola (Monthey, FSG La Gentiane)
- Kurt Jucker (Aadorf, MTV Eschlikon)
- René Koblet (Kollbrunn)
- Stephan Niederhäuser (TV Obfelden)
Zwei weitere Personen durften die Ehrenauszeichnung entgegennehmen:
- Catia Di Stefano (Porsel, FSG Siviriez)
- Susanne Kaufmann-Fischer (FTV/DTV Winikon)