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Am zweiten Tag der Gymnaestrada in Amsterdam stand der Schweizer Abend auf dem Programm. Am Montag, dem 31. Juli, dem Vorabend des Schweizer Nationalfeiertages, hatte unser Land die Ehre, zweimal aufzutreten: um 18.30 Uhr und um 21.00 Uhr auf der grossen Bühne des RAI. Die Schweiz, die grösste Delegation in Amsterdam, ist übrigens das einzige Land, das seinen «National Evening» (Länderabend) zweimal aufführt.
An diesem Abend konnte das Publikum spektakuläre und sehr kreative Nummern sehen. Akrobatische Gymnastik, Ringe, Trampolin, Reif oder auch Produktionen mit den ungewöhnlichsten Handgeräten wie Besen zu Schweizer Volksmusik oder Wanderer mit Rucksäcken und gelben Wegweisern – das Programm und die Musik dieses nationalen Abends war äusserst vielfältig. Während der Show näherten sich die Gruppen dem Motto «Home» auf unterschiedliche Weise: Einige inszenierten die Räume eines Hauses, andere die Schweizer Traditionen oder, etwas abstrakter, Träume. Am Vorabend des Nationalfeiertages, dem 1. August, fand das Thema sicherlich besonders Anklang beim Schweizer Publikum in der holländischen Hauptstadt.
Eine Rückkehr an die Gymnaestrada
Vor allem ein Schweizer Turner erlebte diesen Abend intensiv. Frank Rime (siehe Porträt in GYMlive 6/2020) baute im September 2021 auf Anfrage des Freiburger Turnverbands (FFG) die Gruppe Freiburg auf. «Der Präsident des FFG hat mich 2021 kontaktiert und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, eine Gruppe für die Gymnaestrada aufzubauen», erinnert sich Rime.
Vor seinem Unfall im Jahr 2019, der ihn zum Tetraplegiker machte, hatte der Turner aus Charmey bereits an vier Gymnaestradas teilgenommen (Dornbirn, Lausanne und Helsinki als Turner und Dornbirn 2019, direkt nach seinem Unfall, um sein Team anzufeuern). Es ist also eine Veranstaltung, die er gut kennt, und er hat diese Rolle gerne übernommen. Nachdem er Betreuer gefunden und ein Technikteam zusammengestellt hatte, mussten die rund 80 Turnerinnen und Turner, die zur Gruppe Freiburg gehören, rekrutiert werden: «Wir haben eine breite Palette an Turnerinnen und Turnern im Alter von 17 bis 32 Jahren. Da wir uns bei der Rekrutierung in der Covid-Phase befanden, schickten uns die Leute, die mitmachen wollten, ein Bewerbungsvideo», erklärt Rime.
Anschliessend wurde, wie bei allen anderen Gruppen, die am Schweizer Abend teilnahmen, zwei Jahre lang an einem Vormittag pro Monat trainiert. «Ich habe das Programm mit dem technischen Komitee zusammengestellt und das Training organisiert», erzählt Frank Rime und fährt fort: «Bei den Trainings hatte ich dann eine eher untergeordnete Rolle: Ich korrigierte das Programm aus der Ferne, mit meinem Mikrofon, damit mich die Turner hören konnten.
Im Vorfeld der Aufführung freute sich der Freiburger auf den Schweizer Abend: «Ich spürte ein bisschen Stress vor dem grossen Abend, aber es ist guter Stress mit einem Hauch von Aufregung, denn man weiss, dass es läuft. Wir konnten unsere Produktion schon einmal präsentieren, bei der Premiere in Rapperswil.» Ein Stress, der beim Start der Show völlig verschwunden war.