Diese Schweizer streben nach «Historischem»

Einen Top-12-Platz in der Teamwertung. So lautet das grosse Ziel für die Mannschaft der Kunstturner an den diesjährigen Weltmeisterschaften in Antwerpen (BEL). Dies wäre gleichbedeutend mit der Team-Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris (FRA). Es wäre für das Kunstturn-Männerteam die dritte Olympia-Teilnahme in Folge nach 2016 (Rio de Janeiro) und 2021 (Tokio). Drei Teilnahmen in Serie gelang den Schweizer Kunstturnern zuletzt vor beinahe 50 Jahren. In den Jahren 1968 (Mexico-City), 1972 (München) und 1976 (Montréal) war letztmals eine Schweizer Equipe an drei nacheinander folgenden Sommerspielen im Einsatz.

Neben der Top-12-Rangierung im Team streben die Kunstturner an der WM in Antwerpen zudem einen Startplatz im Mehrkampf-Final der besten 24 Turner an.

Vom Schweizerischen Turnverband wurden für die WM fünf Kunstturner sowie drei Reserveturner selektioniert. Das Schweizer WM-Kader 2023 besteht somit aus den folgenden Kunstturnern:

• Christian Baumann (TV Lenzburg)
• Luca Giubellini (STV Eien-Kleindöttingen)
• Florian Langenegger (STV Schlossrued)
• Noe Seifert (Satus ORO)
• Taha Serhani (TV Hegi)
   

Ersatz:

• Dominic Tamsel (TV Wädenswil)

Reserve:

• Moreno Kratter (TV Rüti)
• Tim Randegger (TV Wädenswil)

Der Entscheidungsprozess der Selektionskommission erwies sich, angesichts der grossen Breite und des hohen Niveaus im Kader während den Selektionswettkämpfen als äusserst anspruchsvoll. Von den 15 Turnern, die an der Selektion teilgenommen haben, waren mehr als die Hälfte ernsthafte Kandidaten für das WM-Team. «Ich bin sehr froh über ein solch starkes und ausgeglichenes Team zu verfügen. Wir sind zuversichtlich, in Antwerpen unser Ziel, die Olympia-Qualifikation zu erreichen», sagt David Huser, Chef Olympische Mission beim Schweizerischen Turnverband.

Bei den Frauen wurde an den Europameisterschaften in Antalya im Frühjahr die WM-Qualifikation als Team und somit auch die Chance auf eine mögliche Olympia-Teilnahme als Team verpasst. Hingegen konnten sich an dieser EM Lena Bickel (SFG Morbio Inferiore) und Caterina Cereghetti (SFG Bellinzona) mit ihren Mehrkampf-Resultaten als Einzelturnerinnen für die kommenden Weltmeisterschaften in Antwerpen qualifizieren. Aufgrund einer Fussverletzung, welche sich Cereghetti Anfang September 2023 an den Schweizer Meisterschaften zugezogen hat, musste die Tessinerin für die WM nun jedoch forfait geben. Den freigewordene WM-Platz erbte deshalb dank ihrer EM-Platzierung mit Anny Wu eine weitere Schweizerin. Die Aargauerin klassierte sich am Mehrkampf in Antalya unmittelbar hinter Lena Bickel. An den Welt­meister­schaften haben Bickel und Wu ebenfalls die Möglichkeit, als Einzel­athletinnen einen Quotenplatz für die Olympischen Spielen zu sichern. An den vergangenen fünf Austragungen war die Schweiz seit 2004 jeweils stets mit einer Einzelturnerin an Olympischen Spielen vertreten.

Die Weltmeisterschaften in Antwerpen finden vom 30. September bis am 8. Oktober 2023 im Sportpaleis statt.