Ethikgrundsätze im Sport: Vergangenheit aufarbeiten und Zukunft neu gestalten

  • 16. November 2021

  • Thomas Ditzler

  • VBS/DDPS - Mike Niederhauser

Der Schweizerische Turnverband (STV) nimmt Kenntnis von den Beurteilungen aus dem vorliegenden Untersuchungsbericht von Rudin Cantieni Rechtsanwälte AG. Der umfangreiche Bericht ermöglicht es, die Vergangenheit weiter aufzuarbeiten und die richtigen Lehren für die Zukunft zu ziehen. Für den STV gilt weiterhin, dass ethisches Fehlverhalten im Turnen keinen Platz und grundsätzlich keine Verjährung hat. Zugleich hat der Kulturwandel beim Schweizerischen Turnverband begonnen. Verschiedene Massnahmen wurden bereits in Angriff genommen, damit solche Fälle zukünftig verhindert werden können.

– Anzeige –

Der Schutz der Athletinnen und Athleten im Sport ist das oberste Gut. In diesem Sinne begrüsst der Schweizerische Turnverband (STV) den nun vorliegende Bericht der Zürcher Anwaltskanzlei Rudin Cantieni Rechtsanwälte AG. Die von Bundesrätin und Sportministerin Viola Amherd Ende 2020 in Auftrag gegebene Analyse zeigt eine Vielfalt von Handlungsfeldern und Massnahmen auf, welche zum Ziel haben, einen Kulturwandel im gesamten Schweizer Sport auszulösen. Der STV unterstützt diesen Weg vorbehaltlos. «Wir werden zeitnah prüfen, wie wir die im Bericht vorgeschlagenen Massnahmen umsetzen und damit den eingeschlagenen Kulturwandel im Turnen weiter vorantreiben können», sagt Béatrice Wertli, Direktorin des STV.

Zukunft unter Einhaltung der ethischen Werten gestalten

Der Untersuchungsbericht zeigt auf, in welcher Dimension in der Vergangenheit Fehler passiert sind. Für den STV ist es klar, das ethisches Fehlverhalten keine Verjährung kennt. «Die Aufarbeitung der Vergangenheit ist erschütternd und bewegt uns nach wie vor zutiefst», sagt David Huser, Chef Spitzensport des STV. Aus diesem Grund wurde ein Kulturwandel lanciert und wird weiter vorangetrieben. Es ist dem Turnverband ein grosses Anliegen, die Fehler aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Die Vergangenheit kann zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden, umso wichtiger ist es aber, die Zukunft unter Einhaltung der ethischen Werten zu gestalten.

Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden diese auch so wahrnehmen.
Fabio Corti STV-Zentralpräsident

Klare Sprache und klare Grundlagen schaffen

So begrüsst der Schweizerische Turnverband namentlich, dass in Anlehnung an den Bericht der Anwaltskanzlei Rudin Cantieni neue und verbindliche Regeln und Grundlagen geschaffen werden sollen, aufgrund dessen die Ethik-Grundsätze einfacher durchgesetzt werden können.

Der STV anerkennt den Bedarf und die Herausforderungen bei der Umsetzung von Ethikgrundsätzen. «Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden diese auch so wahrnehmen», sagt STV-Zentralpräsident Fabio Corti. 

Im Zentrum stehen unter anderem Handlungsbereiche, welche aus den Empfehlungen des Untersuchungsbericht hervorgehen:

  • Ethik-Charta
    Die Ethik-Charta von Swiss Olympic und dem Baspo bildet die Basis. Eine Zielgruppenspezifische sowie grossflächige Kommunikation muss verstärkt werden. Zugleich wird der Turnverband die Sensibilisierung und Schulung der «neuen» Ethik-Charta vorantreiben.
  • Kontrollmechanismen
    Eine Befragung der Swiss Olympic Card Holder im Rahmen der Untersuchung Rudin Cantieni hat stattgefunden. Jene Ergebnisse wollen wir in Zukunft als Basis für weiterführende Arbeiten und Entwicklungen nutzen. Kontrollmechanismen durch regelmässige anonyme Befragungen werden begrüsst. Es gilt dabei stets die Unabhängigkeit zu gewährleisten.

Konkret geht es nun darum, dass Turn-System in seiner gesamten Breite anzuschauen und zu analysieren, damit in Zukunft für Athletinnen und Athleten adäquate Bedingungen geschaffen werden.

Platin Partner

Gold Partner

Silber Partner

Bronze Partner

SCHLIESSEN