Eine Materialschlacht, die ihresgleichen sucht

  • 1. August 2023

  • Alexandra Herzog

  • Martin Jörg

Die Schweiz ist nicht nur die grösste Delegation an der Weltgymnaestrada, auch die Materialschlacht ist enorm. Patrick Thaler ist zusammen mit Jack Glarner für die Verladung und den Transport zuständig. Vor Ort sorgen Ruedi Krummenacher und Thomas Waller, dass zur richtigen Zeit das richtige Material am richtigen Ort ist.

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Patrick Thaler, wie lange dauerte der Transport von der Schweiz nach Amsterdam?
Patrick Thaler: Zwischen 12 und 16 Stunden. Jene mit den Lastwagen hatten zwölf Stunden. Meine Fahrt mit dem Lieferwagen dauerte 16 Stunden.

Wo liegen jeweils die grössten Herausforderungen?
Zuerst sicher die ganzen Zollformalitäten, die zu erledigen sind. Dafür muss der STV eine grosse Bürgschaft bei einer Bank hinterlegen.

Danach müssen wir schauen, dass wir von überall her die genauen Angaben bekommen, was alles für Material und mit welchen Massen transportiert werden soll. Erst wenn wir das haben, können wir etwa abschätzen, wie gross das Volumen ist und was wo reinpasst. Das ist ein wenig wie Tetris spielen.
Wir müssen aber flexibel bleiben, denn meist ist das, was am Ende kommt, grösser, länger oder breiter als ursprünglich angegeben. Sprich, die ganze Planung wird über den Haufen geworfen.

Dieses Jahr haben wir grosses Glück, dass wir mit Sidler Transporte zusammenarbeiten können. Dies ist mehr als Gold wert. Sie haben 60 bis 70 Autos, welche sie permanent bewegen und man konnte spontan sagen, wenn ein Transporter mehr gebraucht wird. So haben wir am Mittwoch vor Abfahrt entschieden, dass wir einen dritten Sattelschlepper benötigen. Früher haben wir den ganzen Transport privat organisiert – es hätte uns so also ein Fahrzeug und ein Chauffeur gefehlt.Mittlerweile wird das Material aber so gut verpackt angeliefert, dass es sauber palettiert und eingeladen werden kann. Gerade für einen Schweizer Abend ist das ein grosser Vorteil. Früher kamen da einzelne Gegenstände, fast wie in einem Gemischtwarenladen, mit.

Die Schweizer Transport- und Materialverantwortlichen (v. l.): Patrick Thaler, Ruedi Krummenacher, Thomas Waller

Zu den Personen

  • Patrick Thaler (47, Kollbrunn), 3. Weltgymnaestrada
  • Ruedi Krummenacher, (53, Sempach Station), 7. Weltgymnaestrada
  • Thomas Waller (47, Römerswil), 3. Weltgymnaestrada

Was ist mit den Vereinen, welche die gleichen Geräte benötigen?
Die Gruppen müssen untereinander absprechen, wer was mitnimmt. Da läuft die Kommunikation nicht immer so rund. Wir haben einen genaue Liste, wer was anliefert. Es kommt vor, dass eine Gruppe der anderen etwas mitgibt, uns dies aber nicht meldet. Und wir warten dann auf das Material.

Welches war das Speziellste, das ihr dieses Jahr mitgeführt habt?
Grundsätzlich mal drei Ringgerüste und ein Reck. Diese Geräte sind einfach riesig und schwer.
Doch das Spezielle ist ein halbes Motorrad, wo die Vordergabel mit Rädern und Lenker dran ist, sogar mit einer funktionierenden Bremse.

Und wie sieht deine Arbeit an der Gymnaestrada vor Ort aus?
Hier helfe ich mit, wo es mich braucht. Ruedi Krummenacher und Thomas Waller sorgen dafür, dass das richtige Material zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Die beiden koordinieren auch im Vorfeld mit den Vereinen, was mit muss. Das ist auch eine riesige Büetz.

Einige Zahlen und Fakten zum Material

  • 3 Sattelschlepper, 1 Solo-LKW und ein Lieferwagen
  • 20 Tonnen Material
  • 3 Ringgerüste und ein grosses Reck
  • Speziell: ein halbes Motorrad (Vordergabel mit Rädern und Lenker, wo sogar die Bremse funktioniert)
  • Transportdauer: 12 bis 16 Stunden
  • Zeitaufwand für Hin- und Rücktransport: 14 Tag

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