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Rund 80 administrative und technische Präsidien der Kantonal- und Regionalturnverbände trafen sich am Samstag, 3. September 2022 zur Herbst-Verbandsleiterkonferenz (H-VLK) im Kongresszentrum Kreuz in Bern. Begrüsst wurden die VLK-Teilnehmenden von STV-Zentralpräsident Fabio Corti und von Matthias Aebischer, Nationalrat und Präsident der parlamentarischen Gruppe Sport, der die signifikante Arbeit des STV hervorhob und den Verband aufgrund seiner führenden Grösse als «das grösste Sport- und Gesundheitsprojekt der Schweiz» betitelte.
STV-Zentralpräsident Fabio Corti zeigte den Anwesenden auf, wohin sich der Schweizerische Turnverband bis zu seinem 200-Jahr-Jubiläum im Jahr 2032 langfristig entwickeln möchte. Die Vision «STV 2032» sieht folgendes vor:
Der STV ist grösster Sportanbieter der Schweiz
Das ehrenamtliche Engagement bleibt das Fundament
Der STV leistet einen entscheidenden Beitrag zur Volksgesundheit und Gemeinschaft
Um diese Ziele zu erreichen, sind verschiedenste Schritte nötig. Unter anderem muss der Verband, insbesondere auch zur Stärkung der Vereine, die Weiterentwicklung der Sportarten und seines Angebots vorantreiben. Aber auch in der Ablauf- und Aufbauorganisation sowie der Mitgliederstruktur des STV braucht es Anpassungen. Ausserdem muss die Finanzierung diversifiziert aufgestellt werden.
Die bereits angegangene verbandsinterne Umstrukturierung erforderte es, das Funktionsdiagramm anzupassen. Zu diesem Traktandum gab es noch relevante Inputs der Verbände, woraufhin der Zentralvorstand eine zweite Lesung anlässlich der Frühlings-VLK 2023 beantragte.
Weiter informierte die STV-Leitung über den Stand der Dinge zu den laufenden Projekten wie «mySTV-FSG» und «STV-Contest 2.0» (s. dazu auch Newstext Frühlings-VLK 2022).
Sportförderung im STV
Die Förderung und Weiterentwicklung des Sports ist einer der zentralen Punkte, um die Zukunftsvision des Schweizerischen Turnverband verwirklichen zu können. Bereits an der Frühlings-Verbandsleiterkonferenz im April wurde aufgezeigt, wie dies umgesetzt werden soll. Jérôme Hübscher (Chef Sportförderung) gab dem Plenum nochmal einen Kurzüberblick zur Einstufung der STV-Sportarten (s. auch hier).
Gastreferent Hippolyt Kempf, Sportökonom beim Baspo, präsentierte dynamisch die Studie «Leistungssport Schweiz» (SPLISS), in welcher das Schweizer Sportfördersystem kritisch analysiert wird. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen auf, dass weitere Optimierungen der Athletenwege, die Stärkung der Karrieremöglichkeiten für Trainerinnen und Trainer sowie die langfristige Verbesserung der sportartenübergreifenden Strukturförderung notwendig sind.
Im anschliessenden Panel konnten sich die Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Mitgliederverbänden und Ressorts zum Thema «Sport im STV fördern und von der Breite zur Spitze entwickeln» mit Hippolyt Kempf austauschen.
Hohe Investitionen aus dem Eigenkapital für 2023 budgetiert
An der Herbstverbandsleiterkonferenz in Bern wurde wie üblich das Budget 2023 präsentiert, welches dann an der Abgeordnetenversammlung Ende Oktober zur Abstimmung vorgelegt wird. Dieses sieht bei einem Gesamtumsatz von 30 Millionen einen Aufwandüberschuss von knapp 700'000 Franken vor. Wie STV-Finanzchef Kurt Hunziker erläuterte, würden notwendige Investitionen nach der Pandemie, die Anpassung der Ressourcen auf Grund der veränderten Anspruchshaltung, die pandemiebedingt tieferen Mitgliederzahlen und die Rückstufung der Rhythmischen Gymnastik von Einstufung 3 zu Einstufung 4 wesentlich zum hohen Defizit führen. Das Organisationskapital ist aktuell mit 7,1 Millionen Franken sehr solide. Der STV will einen gesunden Finanzhaushalt sicherstellen und ein Eigenkapital von mindestens sechs Millionen Franken wahren. Zudem sollen die aktuellen Mitgliederbeiträge bis Ende 2025 beibehalten werden (Konsultativabstimmung).
Die STV-Führung ist der Meinung, dass die finanzielle Lage des STV die nötigen Investitionen und Ausgaben zulassen. Sie ist sich aber auch bewusst, dass mittelfristig wieder ein ausgeglichener Budgethaushalt erzielt werden muss.
Vereine bei Herausforderungen unterstützen
Ein weiterer wichtiger Aspekt, um auch in Zukunft erfolgreich zu bestehen, ist die Stärkung der Basis, sprich der Vereine. Die gross angelegte Trendstudie hatte aufgezeigt, mit welchen Herausforderungen diese konfrontiert sind beziehungsweise zukünftig sein werden. In einem Workshop wurden die drei Themen «Entgegenwirken von Vereinsaustritte/-auflösungen», «Gemeinsame Stärkung der Vereine» sowie «Herausforderungen der Vereine» aufgegriffen und gemeinsam diskutiert, wie man diesen Trends begegnen könnte.
ZV-Kandidatin sowie Bekanntgabe der zu ehrenden Personen
In einer kurzen Rede stellte sich die an der AV zur Wahl stehende Zentralvorstands-Kandidatin Aurélie Fänger vor. Und schliesslich wurden auch die ebenfalls an der AV zur Wahl stehenden Ehrenmitglieder und Ehrenauszeichnungen bekanntgegeben.