Stabile Finanzen und ein Ja zur Ethikkommission

  • 26. April 2025

  • Simon Keller

  • STV

Klare Signale in Richtung Zukunft: An der Verbandsleiterkonferenz VLK 2025 des STV im Campus Sursee standen insbesondere die Sicherung solider Finanzen und der Wiederaufbau einer unabhängigen Ethikkommission im Fokus – beides fand breite Zustimmung.

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Ein klares Bekenntnis zur Ethikkommission

Die Ethikkommission des STV hatte im Sommer 2024 geschlossen den Rücktritt erklärt – ein Schritt, der nicht überraschend kam. Seit der Einführung der unabhängigen Meldestelle Swiss Sport Integrity (SSI) durch Bund und Swiss Olympic im Jahr 2022 hatten sich die Aufgaben und Rollen der STV-Ethikkommission grundlegend gewandelt. Fortan standen Beratung, Prävention und Aufsicht im Zentrum – sowohl gegenüber Verbänden, Vereinen und regionalen Stützpunkten als auch innerhalb des STV selbst.

Trotz dieses Wandels ist für den Zentralvorstand (ZV) klar: Eine unabhängige, interne Anlaufstelle für sensible Anliegen bleibt unverzichtbar – gerade für Personen, die sich nicht direkt an die operative STV-Ebene wenden wollen.

Die Neuwahl einer Kommission war ursprünglich für die Abgeordnetenversammlung (AV) im Oktober 2024 vorgesehen. Aufgrund des engen Zeitplans wurde sie jedoch verschoben. Eine breit zusammengesetzte Arbeitsgruppe – bestehend aus ZV-Präsident Fabio Corti, den ZV-Mitgliedern Roland Schenk und Philipp Moor, den früheren EK-Mitgliedern Daniel Mägerle und Christian Blandenier, Bereichsleiterin Ethik & Recht Bettina Aebi sowie STV-Direktor Stefan Riner – analysierte die Entstehung und Entwicklung der bisherigen Kommission und schuf die Grundlage für einen Neustart.

Eine unabhängige, interne Anlaufstelle für sensible Anliegen ist unverzichtbar. Deshalb halten wir an einer Ethikkommission fest.
Philipp Moor ZV-Mitglied

Die Arbeitsgruppe kam zu einem klaren Schluss: Eine eigenständige Ethikkommission bietet dem STV einen entscheidenden Mehrwert. Der ZV beantragte deshalb an der VLK die Weiterführung des Gremiums und lancierte die Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten bei den Mitgliederverbänden. Ziel ist die Wahl an der AV 2025.

Grundsätzlich sprachen sich die Verbände für eine Weiterführung der begonnenen Arbeiten und den Erhalt einer Ethikkommission aus. Diskussionspunkt waren jedoch insbesondere die Kosten: Einen operativen Bereich Ethik und Recht an der Geschäftsstelle zu betreiben und gleichzeitig eine Ethikkommission zu finanzieren, erschien angesichts des Spardrucks einigen Delegierten als schwer nachvollziehbar.

Nicht jede Meldung muss von der SSI behandelt werden. Manches Anliegen lässt sich im direkten Austausch an einem runden Tisch klären. Die Ethikkommission bleibt ein wichtiges Element unserer Verbandskultur.
Stefan Riner STV-Direktor

Finanzen: Stabil trotz Mehraufwand

Der STV präsentierte sich auch finanziell solide: Die Jahresrechnung 2024 schliesst mit einem Aufwandüberschuss von rund 393'000 Franken ab. Trotz dieses Defizits bleibt das Verbandskapital mit etwa 5,75 Millionen Franken robust. Der Gesamtumsatz belief sich auf 20,5 Millionen Franken, wovon 2,1 Millionen auf Grossanlässe entfielen. Höhere Lizenzerträge und Versicherungsleistungen konnten Rückgänge, etwa bei den Revitalisierungserträgen, teilweise ausgleichen. Besonders erfreulich ist, dass die drei wichtigen Ertragskategorien «Mitgliederbeiträge», «Beiträge der öffentlichen Hand» und «Werbeerträge» im Vergleich zum Vorjahr erneut gesteigert werden konnten.

Wir freuen uns sehr, dass sich der STV in seinen drei wichtigsten Ertragskategorien Mitgliederbeiträge, Beiträge der öffentlichen Hand und Werbeerträge steigern konnte.
Renate Krähenbühl Finanzverantwortliche ZV

Branchenstandards: Wogen geglättet

Die lange erwarteten Branchenstandards konkretisieren sich: Kurz vor Weihnachten wurden Checklisten und Musterstatuten mit dem Ziel verschickt, diese per 1. Januar 2026 – oder so bald wie möglich – umzusetzen. Mitte Januar 2025 informierte der STV die Vereine direkt, was vereinzelt zu Rückfragen führte. ZV-Mitglied Aurélie Fänger betonte in diesem Zusammenhang erneut die Dringlichkeit einer zeitnahen Umsetzung.

Angeregter Austausch und gute Gespräche

Gian-Marco Fedrizzi (KTV SZ) mit ZV-Präsident Fabio Corti (rechts).
ZV-Mitglied Philipp Moor im Gespräch mit Corina Vonplon, beobachtet von Daniel Hecht (beides GPK-Mitglieder)
David Huser, Chef Olympische Mission (rechts) unterhält sich mit Christian Sutter (SOTV) und Patrick Locher (Präsident TBOE).
ZV-Mitglied Aurélie Fänger hilft als Übersetzerin beim Finanzgespräch zwischen STV-Finanzchef Kurt Hunziker (rechts) und Nadine Lecci und Benjamin Payot (beide ACVG).
ZV-Mitglied Roland Schenk im Gespräch mit Andrea Fuchs und Lars Fehr (beide KTV SH).
ZV-Mitglied Renate Krähenbühl (links) in der Diskussion mit Christine Gygax (ACJG).
Die beiden ZV-Mitglieder Philipp Moor und Renate Krähenbühl in angeregter Unterhaltung mit der Chefin M&K&S Elisabeth Ehrsam (rechts).
Apfel oder Banane - das war das Thema bei Daniela Baumgartner (BLTV), STV-Direktor Stefan Riner und ATV-Präsident Jörg Sennrich.
Konstruktive Gespräche auch bei den Workshops, hier unter der Leitung von Olivier Bur (weisses Shirt), Chef Ausbildung STV.
Auch in den anderen Workshops wurde intensiv gearbeitet.

Im Zusammenhang mit dem verbesserten Wettkampfadministrationstool STV-Contest 2.0 ergab sich eine konstruktive Diskussion. Insbesondere die kleineren Verbände bemerkten, dass für ihre Veranstaltungen das Kosten-Nutzen-Verhältnis beim Kantonsbeitrag für die Lizenz nicht gegeben sei. Aus Sicht von Jérôme Hübscher, Chef Sportförderung des STV, überwiegen aber klar die Vorteile des neuen Angebots: «Mit einer Contest-Lizenz sind alle Veranstaltungen in allen Turnsportarten abgedeckt und die Kosten könnten auch weiterverrechnet werden.»

Blick nach vorn: One Brand und ETF Lausanne 2025

Zwei Schwerpunkte prägen das Verbandsjahr 2025: der neue visuelle Auftritt unter dem Namen «One Brand» und das Eidgenössische Turnfest (ETF) in Lausanne vom 12. bis 22. Juni 2025. Das Grossereignis wird Zehntausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Besucherinnen und Besucher anziehen – ein Highlight nicht nur im Turnkalender, sondern auch für die Schweizer Sportwelt insgesamt.

Parallel dazu soll im Juni auch der Abschluss der Revitalisierungsprojekte erfolgen – ein weiterer Meilenstein in einem Jahr voller Dynamik.

«2025 bringt Bewegung – nach aussen wie nach innen», fasste STV-Direktor Stefan Riner zusammen

Neue Präsidien und eine Ehrung

Die beiden ZV-Mitglieder Philipp Moor und Aurélie Fänger mit den neuen TK-Präsidien Kevin Herter (ZTV), Sybille Fuhrimann (TBS), Sandro Erdin (ATV), Kevin Hengartner (SGTV) (v.l.n.r.).
Und hier die neuen Kantonalverbands-Präsidien Sandra Hartmann (GRTV, schwarzes Shirt), Martine Lüdi (AGJB) und Fernanda Hildbrand (Gym Valais-Wallis) (v.l.n.r.).
Der Kunstturner und Olympiateilnehmer Matteo Giubellini erhält von ZV-Präsident Fabio Corti die Stecknadel als World Class Gymnast überreicht.
Giubellini (Mitte) mit David Huser, Chef Olympische Mission und ZV-Präsident Fabio Corti (rechts).
Stefano Santinelli, CEO des Silber Partners Localcities erhält von Fabio Corti ein Präsent überreicht.

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