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Ein klares Bekenntnis zur Ethikkommission
Die Ethikkommission des STV hatte im Sommer 2024 geschlossen den Rücktritt erklärt – ein Schritt, der nicht überraschend kam. Seit der Einführung der unabhängigen Meldestelle Swiss Sport Integrity (SSI) durch Bund und Swiss Olympic im Jahr 2022 hatten sich die Aufgaben und Rollen der STV-Ethikkommission grundlegend gewandelt. Fortan standen Beratung, Prävention und Aufsicht im Zentrum – sowohl gegenüber Verbänden, Vereinen und regionalen Stützpunkten als auch innerhalb des STV selbst.
Trotz dieses Wandels ist für den Zentralvorstand (ZV) klar: Eine unabhängige, interne Anlaufstelle für sensible Anliegen bleibt unverzichtbar – gerade für Personen, die sich nicht direkt an die operative STV-Ebene wenden wollen.
Die Neuwahl einer Kommission war ursprünglich für die Abgeordnetenversammlung (AV) im Oktober 2024 vorgesehen. Aufgrund des engen Zeitplans wurde sie jedoch verschoben. Eine breit zusammengesetzte Arbeitsgruppe – bestehend aus ZV-Präsident Fabio Corti, den ZV-Mitgliedern Roland Schenk und Philipp Moor, den früheren EK-Mitgliedern Daniel Mägerle und Christian Blandenier, Bereichsleiterin Ethik & Recht Bettina Aebi sowie STV-Direktor Stefan Riner – analysierte die Entstehung und Entwicklung der bisherigen Kommission und schuf die Grundlage für einen Neustart.
Eine unabhängige, interne Anlaufstelle für sensible Anliegen ist unverzichtbar. Deshalb halten wir an einer Ethikkommission fest.
Die Arbeitsgruppe kam zu einem klaren Schluss: Eine eigenständige Ethikkommission bietet dem STV einen entscheidenden Mehrwert. Der ZV beantragte deshalb an der VLK die Weiterführung des Gremiums und lancierte die Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten bei den Mitgliederverbänden. Ziel ist die Wahl an der AV 2025.
Grundsätzlich sprachen sich die Verbände für eine Weiterführung der begonnenen Arbeiten und den Erhalt einer Ethikkommission aus. Diskussionspunkt waren jedoch insbesondere die Kosten: Einen operativen Bereich Ethik und Recht an der Geschäftsstelle zu betreiben und gleichzeitig eine Ethikkommission zu finanzieren, erschien angesichts des Spardrucks einigen Delegierten als schwer nachvollziehbar.
Nicht jede Meldung muss von der SSI behandelt werden. Manches Anliegen lässt sich im direkten Austausch an einem runden Tisch klären. Die Ethikkommission bleibt ein wichtiges Element unserer Verbandskultur.
Finanzen: Stabil trotz Mehraufwand
Der STV präsentierte sich auch finanziell solide: Die Jahresrechnung 2024 schliesst mit einem Aufwandüberschuss von rund 393'000 Franken ab. Trotz dieses Defizits bleibt das Verbandskapital mit etwa 5,75 Millionen Franken robust. Der Gesamtumsatz belief sich auf 20,5 Millionen Franken, wovon 2,1 Millionen auf Grossanlässe entfielen. Höhere Lizenzerträge und Versicherungsleistungen konnten Rückgänge, etwa bei den Revitalisierungserträgen, teilweise ausgleichen. Besonders erfreulich ist, dass die drei wichtigen Ertragskategorien «Mitgliederbeiträge», «Beiträge der öffentlichen Hand» und «Werbeerträge» im Vergleich zum Vorjahr erneut gesteigert werden konnten.
Wir freuen uns sehr, dass sich der STV in seinen drei wichtigsten Ertragskategorien Mitgliederbeiträge, Beiträge der öffentlichen Hand und Werbeerträge steigern konnte.
Branchenstandards: Wogen geglättet
Die lange erwarteten Branchenstandards konkretisieren sich: Kurz vor Weihnachten wurden Checklisten und Musterstatuten mit dem Ziel verschickt, diese per 1. Januar 2026 – oder so bald wie möglich – umzusetzen. Mitte Januar 2025 informierte der STV die Vereine direkt, was vereinzelt zu Rückfragen führte. ZV-Mitglied Aurélie Fänger betonte in diesem Zusammenhang erneut die Dringlichkeit einer zeitnahen Umsetzung.
Im Zusammenhang mit dem verbesserten Wettkampfadministrationstool STV-Contest 2.0 ergab sich eine konstruktive Diskussion. Insbesondere die kleineren Verbände bemerkten, dass für ihre Veranstaltungen das Kosten-Nutzen-Verhältnis beim Kantonsbeitrag für die Lizenz nicht gegeben sei. Aus Sicht von Jérôme Hübscher, Chef Sportförderung des STV, überwiegen aber klar die Vorteile des neuen Angebots: «Mit einer Contest-Lizenz sind alle Veranstaltungen in allen Turnsportarten abgedeckt und die Kosten könnten auch weiterverrechnet werden.»
Blick nach vorn: One Brand und ETF Lausanne 2025
Zwei Schwerpunkte prägen das Verbandsjahr 2025: der neue visuelle Auftritt unter dem Namen «One Brand» und das Eidgenössische Turnfest (ETF) in Lausanne vom 12. bis 22. Juni 2025. Das Grossereignis wird Zehntausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Besucherinnen und Besucher anziehen – ein Highlight nicht nur im Turnkalender, sondern auch für die Schweizer Sportwelt insgesamt.
Parallel dazu soll im Juni auch der Abschluss der Revitalisierungsprojekte erfolgen – ein weiterer Meilenstein in einem Jahr voller Dynamik.
«2025 bringt Bewegung – nach aussen wie nach innen», fasste STV-Direktor Stefan Riner zusammen