Hintergrundinformationen zur Medienberichterstattung vom 16. Juni 2023

  • 16. Juni 2023

  • STV

  • SRF/Gian Vaitl

Am 16. Juni 2023 berichtete das SRF in der Sendung 10vor10 über Anliegen von Athletinnen des Nationalkaders Kunstturnen Frauen, die sie intern vertraulich adressiert haben. Nachfolgend erläutern wir unsere Haltung.

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Der Schweizerische Turnverband (STV) hat seit längerem intensiv an der Situation im Nationalkader Kunstturnen Frauen gearbeitet. Eine gründliche Prüfung und Reflexion des aktuellen Status erfolgte zunächst nach der EM in München 2022 und wurde nach der EM in Antalya im Frühjahr 2023 intensiviert (vgl. Ankündigung Interview David Huser gegenüber SRF in Antalya).

Im Rahmen der verschiedenen Thematiken, darunter auch interne Konflikte, hat der STV stets auch externe Stellen wie unter anderem die Ethik­kommission des STV oder die nationale Ethikmeldestelle SSI beratend hinzugezogen und sich von medizinischen Fachpersonen unterstützen lassen.

Im Weiteren haben die Athletinnen des Nationalkaders Kunstturnen Frauen gegenüber dem STV Anliegen vertraulich intern adressiert. Diese hat der STV sehr ernst genommen und ebenfalls als Teil der Analyse betrachtet. Konkret hat der STV:

  • Verschiedene Interventionen und Massnahmen mit verschiedenen Personen durchgeführt (Athletinnen, Trainerteam, Fachpersonen, Trainingssituation, medizinisches Personal) 

  • Eine sorgfältige und umfassende Analyse vorgenommen 

  • Gespräche mit den Athletinnen durchgeführt 

  • Sich beraten und begleiten lassen durch die Ethikkommission des STV 

  • Vorsorglich SSI benachrichtigt

Der STV hat gegenüber 10vor10 bewusst keine Stellung zu vertraulichen Inhalten und Anliegen der Athletinnen genommen. Dies unter Berücksichtigung des expliziten Wunsches der Athletinnen diesbezüglich sowie auch im Sinne der Wahrung seiner entsprechenden Fürsorgepflicht.

Die Ergebnisse, Schlussfolgerungen und Massnahmen, darunter auch eine Veränderung im Trainerteam, wurden in der Medienmitteilung vom 24. Mai 2023 veröffentlicht: «Kunstturnen Frauen setzt mit neuen Handlungsfeldern und Trainer-Wechsel langfristige Entwicklung fort».

Der STV missbilligt das Vorgehen des SRF überaus, Inhalte, welche vertrauensvoll nur an einen sehr kleinen internen Kreis gerichtet wurden, zu Recherchezwecken – ohne Wissen der Athletinnen und gegen ihren Willen – an verschiedene Personen zu schicken, die davon nicht in Kenntnis waren. Die Athletinnen lehnen eine Publikation oder Verwendung der Inhalte ausdrücklich ab, was dem SRF mehrfach mitgeteilt wurde. Auch sollte es schliesslich möglich sein, internen Konflikten gegenüberzutreten und sie zu lösen, ohne dass die Öffentlichkeit gegen den Willen der Beteiligten involviert ist. Der STV hat seine Pflicht hinzuhören, ernst zu nehmen, zu prüfen und zu handeln wahrgenommen. Zudem hat er SSI informiert. Für jegliche involvierten Personen gilt die Unschuldsvermutung.

Gemäss seinem Werteversprechen «Wir ermöglichen schweizweit Sport, Bewegung und Erlebnisse für alle, um Gemeinschaft und Wohlergehen zu schaffen» steht der Schweizerische Turnverband für Respekt und einen ethisch korrekten Turnsport. Der STV setzt sich ein für den Schutz der physischen und psychischen Integrität und für eine gesunde, persönliche Entwicklung seiner Turnerinnen und Turner. 

Beitrag in der SRF-Sendung 10vor10

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