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Ihre eigentliche Disziplin ist der Siebenkampf. Am LMM-Final vom Samstag, 28. August bewies Lydia Boll, dass auch in der «Mini-Version» eines Mehrkampfes auf sie Verlass ist. Mehr noch: Die Athletin des LC Turicum sammelte in der Frauen-Kategorie in Sargans die meisten Punkte (3168). Die Teilnehmerin der diesjährigen U23-EM hatte damit massgeblichen Anteil am Erfolg der Zürcherinnen. Gemeinsam mit Diana Steffen, Sina Enzmann, Stephanie Bräunlich und Luana Zanella setzte sich das Team Turicum gegen ihre Konkurrentinnen durch. Dabei versprach der Wettkampf der Frauen bis zum abschliessenden 800-Meter-Lauf jede Menge Spannung. Erst in der letzten von vier Disziplinien konnten sich die Zürcherinnen auf Kosten des Teams der LV Schaffhausen an die Spitze der Rangliste setzen. 93 Punkte machten letztlich den Unterschied zwischen Rang 1 (9597) und Rang 2 (9504). Hinter Andrea Schlatter, Mira Hänseler, Miriam Bosshard, Lynn Ochsner und Nadja Schlatter folgte der STV Balgach mit 9191 Punkten auf dem dritten Rang.
«Nach der strengen Vorbereitungen im Sommer, bin ich sehr zufrieden mit meinen Leistungen am LMM», sagte Boll und ergänzte, «vor allem die Atmosphäre am LMM war sehr toll.» Auch mit der Teamleistung war die 21-Jährige sehr zufrieden. Das Team habe gekämpft und alles gegeben. Gerade der Teamgedanke am LMM sei eine sehr tolle Abwechslung zu ihrem eigentlichen Wettkampf als Siebenkämpferin. «Eine LMM-Teilnahme weckt in mir auch immer Erinnerungen an vergangene Wettkämpfe mit dem Turnverein», sagte Boll.
Mit schlechten Vorzeichen zum Erfolg
Nach dem Sieg bei den Frauen am Vormittag, peilten am Nachmittag auch die Turicum-Männer in ihrer Kategorie den Titel an. Auf namhafte Unterstützung konnte das Zürcher Team durch Fabian Amherd zählen. Wie Boll, nahm auch er an der U23-EM in Tallin teil. Doch während die Turicum-Frauen die abschliessende Laufdisziplin noch zu ihren Gunsten entscheiden konnten, war es der 1000-Meter-Lauf, der die Zürcher in der Tabelle vom 2. Zwischenrang auf den undankbaren 4. Schlussrang zurückspülte. Da half auch die Tagesbestwertung von Fabian Amherd mit 4270 Zählern am Ende nicht für den erhofften Zürcher Podestplatz. Ganz vorne gab es indes kein Vorbeikommen am LV Schaffhausen. Bereits nach drei von fünf Disziplinen führten Dominic Fehr, Kevin Lenhard, Simon Maron und Laurin Fendt die Tabelle an und liessen sich auch in der zweiten Wettkampfhälfte nicht mehr vom Thron stossen. Am Ende resultierten 14'925 Punkte. Umso schöner sei der Erfolg, weil die Vorzeichen für das Team schlecht waren. «Wir hatten in der Vorbereitung Verletzungspech und konnten den LMM nur mit der Mindestanzahl von Athleten absolvieren», sagte Schaffhausens Kevin Lenhard. Umso wichtiger sei es gewesen, dass jeder im Team seine Leistungen abrufen konnte, weil kein Streichresultat möglich war. «Dies ist uns gelungen. Die Teamleistung war deshalb sehr erfreulich», so Lenhard weiter.
Erfreulich präsentierte sich die Schlusstabelle der Männer auch aus Sicht des diesjährigen LMM-Final-Organisators TV Mels. Die Hausherren mit Ralf Kurath, Rolf Hüppi, Tobias, Simon und Michael Castelberg und Raphael Romer kämpften sich im abschliessenden 1000-Meter-Lauf noch auf Schlussrang zwei vor. 14'788 Punkte resultierten für die Melser. Bronze holte sich der STV Buchrain (14'750).
Im 1000-Meter-Lauf alles abverlangt
Zu kämpfen hatten die rund 300 Teilnehmenden nicht nur mit ihrem Wettkampf, sondern auch mit den ständig ändernden Wetterbedingungen. Von Sonnenschein bis Starkregen bot das Wetter auf der Sportanlage Riet die gesamte Palette. Ein Vergleich zwischen Wetter und Wettkampf machte indes auch Manuel Weibel vom TV Teufen. Obwohl die Appenzeller die Mixedkategorie für sich entscheiden konnten, sei die Teamleistung in etwa wie das Wetter gewesen: «Wir hatten Hochs und Tiefs.» «Der Wettkampf war zwar nicht miserabel, aber wir hätten durchaus noch Potenzial gehabt», so Weibel weiter. 54 Zähler machten am Ende den Unterschied zu Gunsten des Teams um Manuel Weibel, Valentin Hofstetter, Nicole Höhener und Antonia Gmünder (14'352). Silber gewann das Mixed-Team des TV Eschenbach (14'298), gefolgt vom TV Ballwil (12'821). «Wir wussten, von der läuferischen Qualitäten der Eschenbacherinnen und Eschenbacher. Der 1000-Meter-Lauf hat deshalb nochmals alles von uns abverlangt – zum Glück mit dem besseren Ende für uns», so der TV-Teufen-Athlet.
Bis zum Schluss alles gegeben hat auch der Turnverein Mels. Die St. Galler waren eigentlich bereits im Vorjahr als LMM-Organisatoren vorgesehen gewesen. Die corona-bedingte Absage, machte dem Team um die beiden OK-Präsidenten Philipp Bärtsch und Andreas Gassner zwischenzeitlich jedoch ein Strich durch die Rechnung. «Für uns war jedoch schon bald klar, dass wir diesen Final im 2021 dennoch durchführen wollten», sagte Bärtsch.
Die LMM-Kategorien-Sieger 2021
Männer: LV Schaffhausen; 14'925 Punkte
Frauen: LC Turicum; 9597 Punkte
MU16: TV Herisau; 12'212 Punkte
MU18: TV Teufen; 13'489 Punkte
MU20: TSV Galgenen; 13'695 Punkte
WU16: STV Au; 9701 Punkte
WU18: TV Teufen; 9519 Punkte
WU20: SK Langnau i.E.; 8951 Punkte
M30: LV Bucheggberg; 12'569 Punkte
Mixed Aktiv: TV Teufen; 14'352 Punkte
Mixed Jugend: TV Unterseen; 12'230 Punkte