Nach 18 Jahren Turnsport: Christian Baumann tritt zurück

  • 4. September 2024

  • Simon Keller

  • Diverse

2015 wurde Christian Baumann an den Turn-Europameisterschaften in Montpellier Vize-Europameister am Barren. Dies war sein grösster internationaler Erfolg. Nun tritt das Spitzenturn-Urgestein mit 29 Jahren zurück.

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Vor 18 Jahren nahm Christian Baumann zum ersten Mal als Junior an einer Schweizer Meisterschaft im Kunstturnen teil und landete als damals 11-Jähriger in der Kategorie P2 im Mehrkampf auf dem 10. Platz. Nur vier Jahre später wurde er bei den Junioren in der Kategorie P5 Schweizer Meister. Dazu gelang ihm auch in den Einzelgeräten Boden, Pferd und Ringe der Sieg. Bei der Elite konnte er nahtlos an seine Junioren-Erfolge anknüpfen und feierte mehrere Schweizermeister-Titel am Barren (2015/2018/2023) und am Boden (2021).  

«Es war eine aufregende und spannende Zeit. Als Junior waren es auch Flegeljahre. Ab dem Zeitpunkt, als ich dann in der Nati war, merkte ich schon, dass es nun ernst gilt. Dazu kam auch eine grosse Freundschaft mit meinen Mitturnern. Wir konnten als Junioren diesen Weg gemeinsam machen. Das war sehr schön und half auch in der ersten Zeit in Magglingen.»

Es war eine aufregende und spannende Zeit. Als Junior waren es auch Flegeljahre. Als ich dann in der Nati war, merkte ich schon, dass es nun ernst gilt.
Über seine Anfänge

Baumann möchte seine Erfahrungen als Trainer weitergeben, aber nicht sofort. 

«Aktuell bin ich froh, wenn ich vom Magnesiastaub etwas Abstand kriegen kann und forciere die Trainertätigkeit nicht. Höchstens am Samstag mache ich das Kids-Training im RLZ Lenzburg.» 

Schon in jungen Jahren liess Baumann sein Können aufblitzen und holte an den Olympischen Spielen der Europäischen Jugend (EYOF) 2011 am Reck den Titel und am Sprung die Bronzemedaille. Bei der Elite verhalf er mit seinem Können vor allem der Mannschaft zu Spitzenplätzen und holte auch persönlich mehrere Medaillen. So brillierte er bei den beiden Heim-Europameisterschaften in Bern 2016 und 2021 in Basel mit einer Bronzemedaille am Pferd und am Barren. In Bern gewann er zudem die Bronzemedaille mit der Mannschaft.

Am Trainieren für den Swiss Cup

Aktuell bin ich froh, wenn ich vom Magnesiastaub etwas Abstand kriegen kann. Höchstens am Samstag mache ich das Kids-Training im RLZ Lenzburg.
Über seine Zukunft als Trainer

Als einer der Höhepunkte seiner Karriere ist der Gewinn des Olympischen Diploms 2021 mit der Mannschaft an den Spielen in Tokio (JAP) zu erwähnen. Zuletzt schaffte es der mittlerweile 29-Jährige an den Weltmeisterschaften in Kitakyushu (JAP) 2021 auf den achten Platz am Barren. Nun hat sich der Barren- und Pferdspezialist dazu entschieden, seine Karriere zu beenden. 

«Ich hatte immer die Idee, nach Paris aufzuhören. Gesagt habe ich dies aber niemandem, weil ich mir noch eine Hintertüre offenlassen wollte. Nun fühlt es sich aber sehr gut an und ich freue mich auf die Zukunft. Was ich genau mache, ist noch offen. In Richtung Webdesign könnte es gehen, da habe ich grosses Interesse.»

Seine Karriere in Bildern

2013 - Trofeo di Lugano Bild: Billy Beninger
2013 - Kunstturm SM Bild: Jasmin Schneebeli
2015 - Kunstturn EM Montpellier Bild: Stefan Wurzer
2015 - Vize-Europameister Bild: Stefan Wurzer
2016 - Kunstturn EM Bern Bild: Stefan Wurzer
2016 - Kunstturn EM Bern Bild: Stefan Wurzer
2018 - Kunstturn WM Doha Bild: FIG
2019 - Kunstturn EM Stettin Bild: Jasmin Schneebeli
2021 - Kunstturn EM Basel Bild: Martin Fröhlich
2021 - Olympische Spiele Tokio Bild: Thomas Schreyer
In den entscheidenden Momenten hat Christian geliefert.
David Huser Chef Olympische Mission

«In den entscheidenden Momenten hat Christian geliefert», sagt David Huser, Chef Olympische Mission vom STV. «Bei der Olympia-Qualifikation 2023 in Antwerpen hat er unter höchstem Druck seine beste Pferdpauschen-Übung gezeigt und damit massgeblich dazu beigetragen, das Olympia-Ticket für das Team und damit auch für den STV zu sichern. Dieser Moment steht sinnbildlich für seine Karriere und dafür sind wir ihm unglaublich dankbar. Wir wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute, damit er auch dort in den entscheidenden Momenten liefern kann.»

Ich hatte immer die Idee, nach Paris aufzuhören. Nun fühlt es sich sehr gut an und ich freue mich auf die Zukunft. Was ich genau mache, ist noch offen.
Über seine Zukunft
Ich freue mich sehr auf diesen Abschluss. Der Swiss Cup bietet eine gute Mischung aus Höchstleistung und Spass.
Über seine Teilnahme am Swiss Cup

Einen letzten grossen Auftritt wird Christian Baumann noch am diesjährigen Swiss Cup Zürich haben. 

«Ich freue mich sehr auf diesen Abschluss und auf die Trainings, die mir in Magglingen bleiben. So habe ich nicht den Schnitt von 100 auf 0, sondern kann schrittweise Abschied nehmen von meiner Heimat. Der Swiss Cup ist immer ein sehr schöner Anlass, der eine gute Mischung aus Höchstleistung und Spass bietet.» 

Swiss Cup in Zürich

Wann: 9. November 2024
Wo: Hallenstadion Zürich

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