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Drei Jahre nach den letzten EM-Medaillen für die Schweiz an der Heim-EM in Basel sorgt Noe Seifert in Rimini für den nächsten Medaillen-Erfolg für die STV-Delegation. Im Barrenfinal vom Samstag, 27. April 2024 muss sich der Aargauer einzig vom Ukrainer Illia Kovtun und dem Cyprioten Marios Georgiou geschlagen geben. Die Bronzemedaille ist zugleich der erste internationale Erfolg auf Elite-Stufe für den 25-Jährigen. Bis sein Medaillengewinn jedoch feststand, musste Seifert bis zum letzten Turner hoffen. Als Zweiter geturnt, setzte Seifert mit 14,833 Punkten eine Marke, die nur noch zweimal übertroffen werden konnte. «Nach einigen Finalteilnahmen hat es nun endlich mit Edelmetall geklappt», freute sich Seifert nach dem Wettkampf. Es fühle sich sehr gut an, fährt der Aargauer fort, der seinen Erfolg damit beschreibt, dass ihm ein Stein vom Herzen gefallen sei.
Viel Zeit, um den Erfolg zu realisieren, ist dem frischgebackenen Medaillengewinner nach der Siegerehrung jedoch nicht geblieben. Bereits wenige Minuten danach, musste Seifert wieder an die Geräte. Im abschliessenden Reckfinal war der 25-Jährige als erster Turner an der Reihe. Trotz dieser kurzen Zeit zwischen Medaillen-Freude und Konzentration auf den nächsten Final habe die Reck-Übung dann sehr gut geklappt, führte Seifert fort: «Ich hatte gegen Schluss der Reck-Übung kaum noch Energie.» Umso grösser sei die Überraschung gewesen, als er den Dreifach-Salto beim Abgang praktisch mühelos setzen konnte. Nur ein kurzer Schreckmoment gab es während der Übung, als er beinahe die Reck-Stange mit den Händen verfehlte. Getragen vom Barren-Erfolg zuvor und von den Schweizer Fans im Publikum liess er sich jedoch nichts anmerken und turnte auch seinen zweiten Final souverän durch. Mit dem Gewinn von Barren-Bronze, tröstete er sich wohl auch etwas darüber hinweg, dass ihm am Reck mit Rang vier nur 0,100 Punkte für eine weitere Medaille gefehlt hatte. Zudem steht mit dem Teamfinal am Sonntag für Seifert und Co. noch ein weiterer Höhepunkt der Kunstturn-EM 2024 bevor.
Für Fehler abgestraft worden
Neben Seifert stand im ersten Gerätefinal der Elite mit Luca Giubellini ein weiterer Schweizer am Sprung im Einsatz. Nachdem ihm der erste Sprung trotz etwas tiefer Landung geglückt war, musste Giubellini beim zweiten Sprung bei der Landung einen Sturz in Kauf nehmen. «Natürlich bin ich etwas enttäuscht, wie es gelaufen ist», sagt der Aargauer. Auch wenn ihm bewusst war, dass es ihm auch mit zwei guten Sprüngen wohl nicht aufs Podest gereicht hätte: «Das Teilnehmerfeld war heute derart stark.» Beim zweiten Sprung sei er für den fehlenden Abdruck am Sprungtisch bestraft worden, so Giubellinis Fazit. Aber alleine die Tatsache, dass er nach der EM 2023 in Antalya zum zweiten Mal in Serie im Sprungfinal turnen durfte, stufte der 20-Jährige für sich persönlich als sehr hoch ein. Mit einer Note von 13,516 Punkten (14,366 / 12,666) belegte Luca Giubellini letztendlich den achten Schlussrang.
Bereits am Vormittag war mit Nico Oberholzer ein Schweizer bei den Geräte-Entscheidungen der Junioren im Einsatz. Oberholzer turnte, nachdem er sich am Donnerstag als Sechster qualifiziert hatte, im Reck-Final. Nach einer sehr gelungenen Übung klatschte der Zürcher sichtlich erleichtert mit seinem Trainer Marco Rizzo ab. «Ich war sehr zufrieden. Den Winkel, ein F-Element, hatte ich seit langer Zeit nicht mehr geturnt. Das Ziel war es, die Übung durchturnen. Dies ist mir sehr gut gelungen. Entsprechend bin ich happy», so Oberholzer. Seine Darbietung wurde von den Kampfrichtern mit einer Note von 13,033 belohnt, was gleichbedeutend mit dem 5. Schlussrang im Final war. «Ich hatte während des Wettkampfes ein sehr gutes Gefühl», sagte er. Bereits mit seinem Auftritt in der Qualifikation sei er sehr zufrieden gewesen. Nach dem Fieber in der Vorwoche hätte er nie damit gerechnet, dass er in Rimini auch noch einen Gerätefinal bestreiten darf: «Der Final war für mich der Bonus obendrauf.»