Turner*innen: Achtung!

  • 30. Oktober 2024

  • Simon Keller

Den angehenden Spitzensport-Rekrutinnen und -Rekruten bot sich Anfang Woche in Magglingen ein wunderschönes Bild. Die Stadt Biel versank unter einem Nebelmeer und in Magglingen konnte man die Sonne geniessen. Für die nächsten 18 Wochen wird der «Magglingen-Beach», wie er unter Insidern genannt wird, das neue Zuhause für 70 Spitzensportrekrutinnen und -rekruten. Neben Matteo Giubellini sind mit Anny Wu, Caterina Cereghetti und Lena Bickel zum ersten Mal auch drei Turnerinnen des Schweizerischen Turnverbandes (STV) dabei.

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Warme Begrüssung in der Magglinger Sonne

Die Sonne stand wunderbar am blauen Himmel und begrüsste die neuen Spitzensport-Rekrutinnen und -Rekruten in Magglingen. Das nationale Sportzentrum zeigte sich von der schönsten Seite. Um 10.00 Uhr standen die angehenden Rekrut*innen alle schön hintereinander in der Schlange vor dem Jurahaus in Magglingen und warteten darauf, dass sie von den anwesenden Verantwortlichen der Schweizer Armee eingewiesen wurden. Zuerst mussten sie alle ihre Daten kontrollieren und Fragen beantworten. Welche Sprache sie sprechen, ob sie die Erkennungsmarke und das Dienstbüchlein erhalten haben oder ob sie einen Führerausweis besitzen. Danach ging es in ein Klassenzimmer, wo sich alle dem Alphabeth nach einordnen mussten. Lena Bickel setzte sich zu vorderst in die erste Reihe, danach folgten ihr Caterina Cereghetti, Matteo Giubellini und zu hinterst, in der letzten Reihe eingeordnet, fand auch Anny Wu einen Platz.

Wir schlafen einfach neu rund 100 Meter weiter unten.
Anny Wu Spitzensport-Rekrutin und Kunstturnerin

Militärische Grade und das Anmelden

Die 70 Spitzensport-Rekrut*innen stöberten während dem Warten im Klassenzimmer in den verschiedenen Unterlagen, die sie erhalten haben. Da gab es Infos zur Armee allgemein oder ein Kartenspiel, um die militärischen Grade zu lernen. Danach folgten schon die ersten Anweisungen für das korrekte Anmelden. Die Ruhn-Position wurde instruiert und erklärt, dass in der Achtungsposition nichts mehr bewegt werden dürfe. «Wenn euch eine Fliege ins Nasenloch schlüpft, dann ist das halt so. Im Achtung wird höchstens noch geblinzelt», hiess es vom Angehörigen der Armee, welcher die Instruktionen gab. Dann wurden die Vorgaben sogleich in die Tat umgesetzt und die ganze Kompanie wurde in die Achtungsstellung befohlen. Beim ersten Mal klappte es noch nicht wunschgemäss, was zu grossem Gelächter im Zimmer führte. «Erst auf den Befehl "Achtung!" geht es los, noch nicht vorher», hiess es vom Instruktor, der vorne auf dem Tisch stand. Auch ihm entlockte der «Frühstart» der Sportlerinnen und Sportler ein Lächeln.

Struktur der Spitzensport-RS

Die Spitzensport-RS dauert insgesamt 18 Wochen. In den ersten drei Wochen liegt der Fokus auf der militärischen Grundausbildung. Danach folgen zwei Wochen, in denen die Athletinnen und Athleten sich intensiv mit Karriereplanung und Themen wie Sponsoring, Medienschulung, Social Media und mentalem Training auseinandersetzen. Die restlichen 13 Wochen stehen ganz im Zeichen des Trainings, um die sportliche Leistung gezielt zu verbessern. Diese Struktur ermöglicht es den Sportlerinnen und Sportlern, sich voll und ganz auf ihre Karriere zu konzentrieren und einen wichtigen Grundstein für ihre sportliche Zukunft zu legen.

Ich werde die RS vor allem brauchen, um die Rehabilitation für den Rücken sauber und gut abzuschliessen.
Lena Bickel Kunstturnerin und Neo-Rekrutin

Neugierig auf den militärischen Alltag

Für die Kunstturner*innen des STV ist es vom Ort her keine grosse Umstellung. «Wir schlafen jetzt einfach rund 100 Meter weiter unten», sagt zum Beispiel Anny Wu. Sie freut sich deshalb vor allem auf all die «Militärsachen», wie sie sagt. Sie wolle sich in dieser Zeit voll und ganz auf den Sport konzentrieren. «Vorher war ich jetzt immer noch mit der Matura beschäftigt. Nun kann ich die Zeit in der RS voll ausnutzen und mich dem Sport widmen und davon profitieren. Darauf freue ich mich fest.» Für Lena Bickel stehen die Vorzeichen etwas anders. «Ich werde die RS vor allem brauchen, um die Rehabilitation für den Rücken sauber und gut abzuschliessen. Die Zeit in der Armee gibt mir aber die Möglichkeit, eben genau dies zu machen, ohne Ablenkung. Da bin ich sehr froh darüber.» Auch Matteo Giubellini und Caterina Cereghetti sind gespannt, was sie beim militärischen Alltag erwarten wird. «Alles andere ist für uns "Courant normal", weil wir ja schon seit immer hier oben wohnen und Magglingen kennen. Deshalb bin ich schon auch neugierig, was mich im grünen Tenue erwartet», sagt Matteo.

Impressionen vom 1. Tag

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