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Viele Engagements verlangen nach einer effizienten Arbeitsweise. Dies das Motto von Pascal Geiser (rechts im Bild), Turner beim STV Roggliswil, Elektroingenieur und Initiator der SKINI-Designer-App. Dass die Arbeit im Turnverein viel Zeit in Anspruch nimmt und sich genauso kompliziert wie komplex gestaltet, ist kein Geheimnis. Als Leiter der Sprung-Boden-Sektion des STV Roggliswil suchte Pascal Geiser nach einer nachhaltigen Lösung, mit einem möglichst geringen Zeitaufwand ein Sektionsprogramm zu gestalten. Wie viele andere Leiter übte er sich zunächst im Zettelchen schreiben, Formationen legen, Formationen fotografieren – bis mit dem ersten Windstoss unter anderem sein Geduldsfaden riss. «Im Gespräch mit Leiterkollegen aus anderen Vereinen stellte ich fest, dass Handskizzen, PowerPoint oder Word die «State-of-the-Art»-Lösungen sind. Dieser für mich unbefriedigende Zustand hat mich dazu bewogen, während des Corona-Lockdowns im Frühling 2020 das SKINI-Designer-Projekt in Angriff zu nehmen», so Pascal zur Entstehung der Idee.
Neue Technologien der Zukunft
Der erste Prototyp von Pascal Geiser fand Anklang. Er ist der Initiator und Treiber hinter der Idee und hat sich später mit Michael Lüthold einen Berufskollegen aus seinem Arbeitsumfeld ins Boot geholt. Als Elektroingenieure bringen die beiden Herren einen Programmier-Background mit. Doch mit der App haben sie sich auf eine ihnen unbekannte Technologie eingelassen. Schritt für Schritt haben sie sich die WebApp-Entwicklung selbst beigebracht, haben viel im Internet recherchiert und weitere Kollegen aus diesem Gebiet um Rat gefragt. «Zu zweit sind wir definitiv schneller vorangekommen. Wir haben die Arbeiten aufgeteilt und die App so weit entwickelt, dass ich sie im November 2020 sogar für ein Projekt an der Hochschule Luzern anmelden konnte. Wir haben vor allem was die Benutzerfreundlichkeit der App anbelangte fachmännischen Support erhalten. Rund ein halbes Jahr haben wir intensiv daran weitergearbeitet», ergänzte Pascal Geiser. Bis im Sommer 2021 haben 20 Personen aus 13 Vereinen die App je über eine Stunde lang getestet und ihr Feedback abgegeben. «Wir haben dabei noch besser verstanden, welche Funktionalitäten besonders wichtig sind und wo wir die Bedienung der App weiter vereinfachen können.» Zwischen Weihnachten und Neujahr 2021 ging die Beta-Version der SKINI-Designer-App online. Seither steht sie allen Leiterinnen und Leitern uneingeschränkt und kostenlos zur Verfügung.
Schatten-, Filter- und PDF-Funktion
Die App bietet den Anwendern einen grossen Nutzen, um Gruppenformationen zu planen und festzuhalten. Alles, was bisher in Form von Handskizzen entstand, kann in der SKINI-Designer-App abgebildet werden. Und so funktioniert die App: Ein Leiter erfasst all seine Turnerinnen und Turner. Er importiert ein Bild, worauf die benötigten Geräte zu sehen sind: Barren, Trampoline, Matten, Kasten, etc. Nun positioniert er seine Artisten im Feld. Eine erste Formation, oder in der App «Frame» genannt, entsteht. Das Frame wird kopiert und man beginnt damit, seine Turner zu bewegen – so, wie sie es später in der Turnhalle tun sollen. Die sogenannte Schattenfunktion gibt Auskunft über die Position des Turners im vorherigen Frame. Mit der Filterfunktion zeigt die App farblich, wo sich die Herren und wo sich die Damen befinden. Paare für die Partnerakrobatik zu bilden oder eine ganze Personengruppe auf einmal zu verschieben, geht mit nur wenigen Klicks ganz leicht von der Hand. Die App kann einzelne Artisten hervorheben, Gruppen bilden und Zusatzinformationen abspeichern. Sie bietet eine PDF-Funktion, um die Formationen später auszudrucken und in die Turnhalle mitzubringen oder ganz einfach der Turnsektion via Whatsapp oder E-Mail zu versenden. Es können unzählig viele Artisten und Frames angelegt werden. Ob es sich dabei um ein Turnshow-Programm oder um eine grössere Show handelt, spielt keine Rolle. «Wenn ich für den STV Roggliswil ein Programm erstelle, erfasse ich die Artisten mit Namen und Geschlecht. Hingegen wenn ich für eine Gymnaestrada ein Programm plane, weise ich zusätzlich den Verein zu. So kann ich für eine Tanzeinlage oder ein Schlussbild beispielsweise alle Turnenden von Verein A in der einen Hälfte und alle von Verein B in der anderen Hälfte platzieren», so Pascal Geiser zu den Vorteilen der App.
In der App abbilden, was im Kopf entsteht
Und so gestaltet ein Leiter Frame um Frame, bis ein gesamtes Programm steht. Und das ohne Skizzen, Radiergummi und Szenenbilder. Die App ist einfach zu bedienen und ermöglicht es den Leiterinnen und Leitern, schnell und intuitiv Anpassungen vorzunehmen. Die App verbildlicht das, was beim Leiter im Kopf entsteht: Turner XY zeigt einen Sprung auf Bahn eins, stellt sich dann in die Reihe bei Bahn zwei, zeigt wieder einen Sprung, bleibt auf der Matte stehen, während Turner XY einen Hechtsalto über ihm turnt. Macht es dann mehr Sinn, den Turner zurück auf Bahn zwei laufen zu lassen oder geht er weiter auf Bahn eins? Wo stehen seine Kollegen, die als nächstes mit ihm den Doppelsalto zeigen sollen? Ein Programm einzustudieren, soll dank der App einfacher und überschaubarer werden. Fällt eine Turnerin verletzt aus, kann sie in allen Frames mit einer anderen Person ersetzt werden, ohne dass weitere Verschiebungen nötig sind – auch dies ist eine hilfreiche Zusatzfunktion der App.
Mehr Zeit für Kreativität
Unter www.skinidesigner.ch findet man den Zugang zur App, ein Tutorial, ein Kontaktformular für Feedbacks und Informationen zum SKINI-Designer Entwicklungsteam. Pascal Geiser und Michael Lüthold sind aktuell damit beschäftig, das erste Release in seiner Performance zu verbessern und zu erweitern. So ist beispielsweise ange-dacht, dass die Daten in der Cloud gespeichert werden, sodass sie von mehreren Personen – konkret von einem gesamten Leiterteam – genutzt werden können. Aktuell wird die Datei lokal auf dem PC abgespeichert. «Das wäre eine wertbringende Erweiterung für eine noch effizientere Zusammenarbeit», so Pascal Geiser über seine Vision. Solche Erweiterungen sollen und müssen dann aber auch von den Nutzern finanziell mitgetragen werden. Das Projekt wurde bisher eigenfinanziert. Insgesamt freuen sich die beiden Herren auf Feedback und konkrete Verbesserungs- und Erweiterungsvorschläge zur App.
Erstes Fazit
Wie fällt grundsätzlich das Fazit der beiden Initianten nach dem ersten offiziellen Release aus? Michael Lüthold meint dazu: «Für mich war oder ist das ein enorm spannendes Projekt. Mich interessiert vor allem die darunterliegende Technologie. Und ich bin optimistisch, dass auch nicht ganz so Computer-versierte Benutzer mühelos damit arbeiten können.» Pascal Geiser hat eine klare Vision: «Mehr Zeit für Kreativität und innovative Shows». Das wird ihm dank der neuen SKINI-Designer-App künftig bestimmt gelingen.