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Sinnstiftend und wertschätzend
STV-Direktor Stefan Riner beantwortet im Interview einige Fragen zum Thema Ehrenamt
Welche Rolle spielt das Ehrenamt im STV?
Das Ehrenamt bildet auf allen Stufen das Fundament des STV. Angefangen bei jedem Verein, über die Kantonalverbände bis zu den Angeboten auf nationaler Ebene. Ohne die ehrenamtlichen Funktionäre, Expertinnen, Leitenden, Richterinnen und Helfer würde der Verband nicht funktionieren.
Was wĂĽrde ohne Ehrenamtliche nicht mehr wie gewohnt funktionieren?
Konkret, könnten beispielsweise keine Kurse, keine Wettkämpfe, keine Turnfeste oder überhaupt keine angeleiteten Turnstunden mehr durchgeführt werden. Die Alternative wäre, alle diese Aufgaben an bezahlte Personen zu übertragen. Dies könnte aber nie und nimmer finanziert werden.
Wie kann der STV neue Personen fĂĽrs Ehrenamt gewinnen?
Ich denke, eine wichtige Rolle spielen die aktiven Ehrenamtlichen. Sie könnten als Botschafter dienen und weitere Personen in ihrem Umfeld motivieren, sich ebenfalls – und allenfalls gemeinsam – ehrenamtlich zu engagieren. Daher ist es wichtig, den Einsatz und das Engagement der Ehrenamtlichen wertzuschätzen. Wenn sie Fan ihrer Organisation und ihrer Aufgabe sind, strahlen sie dies aus und motivieren andere dazu, sich engagieren zu wollen.
Bietet der STV spezielle Programme oder Initiativen an, um Ehrenamtliche zu fördern und weiterzubilden?
Mit dem Vereinsmanagement bietet der STV UnterstĂĽtzung fĂĽr Vereine und deren Vorstands- und OK-Mitglieder an. Nebst einer Vielzahl von Kursen und Webinputs werden auch Vereinscoachings angeboten. Diese Programme sollen Ehrenamtliche mit Wissen und Inputs in ihrer Arbeit unterstĂĽtzen. Nicht zuletzt kann dieses Wissen auch in der beruflichen Karriere von Nutzen sein.
Wie siehst du die Zukunft des Ehrenamts im Sport?
Mit den entsprechenden Bemühungen, das Umfeld und die Umstände der Einsatzbereiche attraktiv und wertschätzend zu gestalten, wird es auch in Zukunft genügend Ehrenamtliche geben. Vielleicht wird alles etwas kurzfristiger und kurzlebiger, aber beim ehrenamtlichen Einsatz geht es immer auch um Emotionen und Erlebnisse. Wenn diese positiv, sinnstiftend und wertschätzend sind, wird es immer attraktiv sein, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Einige Zahlen und Fakten zum Ehrenamt in der Schweiz
- Total: 41 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung (durchschnittlich 4,1 Stunden/Woche) sind ehrenamtlich tätig
- Institutionelle Freiwilligenarbeit: 15,9 % der ständigen Wohnbevölkerung (29,6 % Männer / 18,3 % Frauen)
- Informelle Freiwilligenarbeit: 32,5 % der ständigen Wohnbevölkerung (35,4 % Frauen / 13,6 % Männer)
- Am meisten Personen engagieren sich freiwillig in Sportvereinen (26 %), in kulturellen Vereinen 19,3 %) oder in Spiel-, Hobby- und Freizeitvereinen (16,8 %).
- Die grosse Mehrheit der Freiwilligen in Vereinen und Organisationen engagiert sich, weil ihnen die Tätigkeit Spass macht. Wichtig sind vielen auch soziale Aspekte: Dank des Engagements kommen die Freiwilligen mit anderen Menschen zusammen und können gemeinsam etwas bewegen. Nur ganz selten spielen finanzielle Beweggründe oder äusserer Druck und Verpflichtungen eine Rolle.
- Die Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit sowie die fachliche Unterstützung werden von einem Zehntel als Voraussetzung für ein Engagement genannt. Erleichtert würde ein Engagement zudem, wenn die Arbeit zeitlich flexibel einteilbar und die richtigen Leute mit dabei wären. Ein Fünftel der interessierten Personen erwartet, dass sie konkret angefragt werden.
(Quelle: Bundesamt fĂĽr Statistik, Stand 2022)