– Anzeige –
Zur Person
Geburtsdatum: 2. Dezember 1965
Zivilstand: Verheiratet, drei Kinder
Wohnort: Eichberg (St. Gallen)
Verein: in keinem Verein
Beruf: Sportmanager
Ausbildung: Primar- und Sportlehrer
Hobbys: Ausdauersport, vor allem Radfahren
Im Herzen ist Fränk Hofer ein Turner. Als Kind war er zuerst als Kunstturner – «ohne wahnsinnig viel Talent», wie er sagt – und danach als Geräteturner aktiv. Im TV Spiez hat er mehrere Jahre die Geräteturnriege geleitet. Im Alter von 25 Jahren war dann aber Schluss. Hofer, der dank seines Vaters zum Turnsport gefunden hatte, widmete sich fortan anderen Projekten: seinem Sportstudium an der Universität Bern, seiner Surfschule in Faulensee am Thunersee, mit der er sich sein Studium finanziert hatte, und später seiner eigenen Firma, mit der er Sportveranstaltungen und Sportcamps organisierte.
Fürs Turnen blieb keine Zeit. Einem Turnverein gehört er seither nicht mehr an und aktiv Turnen ist längst kein Thema mehr. Wenn Fränk Hofer heute Sport treibt, dann widmet er sich mit Vorliebe dem Ausdauersport. Vor allem dem Radfahren – egal ob mit dem Rennrad auf der Strasse oder mit dem Mountainbike im Gelände. Und trotzdem: Der Turnsport spielt noch immer eine wichtige Rolle im Leben von Fränk Hofer.
Viel Support aus der Turnfamilie
Grund dafür ist das Eidgenössische Turnfest 2013 in Biel. Obwohl er damals schon seit rund 20 Jahren nicht mehr im Turnsport aktiv war, sprang er als Direktor ein, als sein Vorgänger Lorenz Ursprung den Job aufgab. «Ich kam wie die Jungfrau zum Kind», blickt Hofer lachend zurück. Bereut hat er es nicht, dass er diese Aufgabe übernommen hat. Als «sein Meisterstück» bezeichnet er das Eidgenössische Turnfest in Biel noch heute, auch wenn es direkt im Anschluss ein langwieriges juristisches Nachspiel gab, weil während des Unwetters am ETF ein Zelt davonflog und eine Person so schwer verletzte, dass sie den Verletzungen erlag. Gegen Hofer wurde deshalb wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Erst nach über drei Jahren hatte die Staatsanwaltschaft entschieden, den Fall nicht zu eröffnen, und das Kapitel «ETF Biel» konnte abgeschlossen werden. «Dass es diese Strafuntersuchung gab, war für mich und vor allem für mein Umfeld sehr speziell. Ich habe aber unglaublich viel Support aus der Turnfamilie erhalten. Und genau das war der Grund, weshalb ich mir damals gesagt habe, dass ich dem Turnsport die Treue halten und weitere Events organisieren werde», sagt Hofer.
Erster Grossevent in der Ostschweiz
Und Hofer hat Wort gehalten. Schon kurz nachdem er das ETF in Biel definitiv abschliessen konnte, nahm er das nächste Grossprojekt an: Er organisierte das Regionalturnfest Biel-Seeland 2018, ein Jahr später folgte die Hauptprobe des Schweizer Abends der Gymnaestrada ebenfalls in Biel und jetzt – genau zehn Jahre nach dem ETF in Biel – folgt mit der Schweizer Meisterschaft im Vereinsturnen der vierte Turn-Grossanlass, den Fränk Hofer als Hauptverantwortlicher stemmt.
Für den 57-Jährigen ist es der erste Event, den er in der Ostschweiz organisiert. Genauer in Oberriet im St. Galler Rheintal, nahe der österreichischen Grenze. In der Region lebt Fränk Hofer mit seiner Familie seit mittlerweile drei Jahren. «Meine Frau kommt aus dem Rheintal und ich habe ein paar sehr gute Freunde hier. Deshalb haben wir uns auf meine Initiative hin entschieden, von Biel ins Rheintal zu ziehen», erzählt Fränk Hofer.
Novum fĂĽr die SMV
Und was gibt es Besseres, als an einem neuen Wohnort bei der Organisation eines Grossanlasses mitzuwirken? «Das ist die perfekte Möglichkeit, um neue Leute kennenzulernen und ein Netzwerk aufzubauen», ist Hofer überzeugt. Deshalb musste er nicht lange überlegen, als er vor etwas mehr als einem Jahr vom Schweizerischen Turnverband angefragt wurde, ob er die Schweizer Meisterschaften im Vereinsturnen in der Ostschweiz organisieren möchte.
Obwohl die Zeit äusserst knapp bemessen war – erst ein Jahr vor der SMV wurde der Trägerverein gegründet – sind Fränk Hofer und sein Team auf Kurs. 5000 Besucher und 3000 Teilnehmende aus 120 Vereinen werden am Wettkampf-Wochenende erwartet. Und sie dürfen sich auf ein Novum freuen: Der Finaltag der SMV findet zum ersten Mal in einer einzigen Riesenhalle statt. «Wir organisieren die erste Industrie-Style-Schweizer-Meisterschaft in der riesigen Lagerhalle unseres Presenting Partners Jansen AG. Das ist eine absolute Traumlösung und wir wären auch vor einem Unwetter geschützt», meint Fränk Hofer mit einem Augenzwinkern.
BĂĽrokratie wird zum Problem
Womit wir wieder beim ETF in Biel wären. Und da drängt sich natürlich eine Frage auf: Was hat sich in den letzten zehn Jahren bei der Organisation von (Turn)-Sportevents verändert? Hofer streicht zwei grosse Veränderungen heraus: die Technologie und die Bürokratie. «Heute diskutieren wir nicht mehr darüber, ob der Festführer elektronisch ist oder ob die Ranglisten auf Papier ausgedruckt werden. Auch Kommunikation und Sponsoring laufen fast ausschliesslich über die digitalen Kanäle», so Hofer.
Angesprochen auf die Bürokratie, findet Fränk Hofer klare Worte. «Die administrativen Hürden werden immer grösser. Das ist krass. Ich musste ein 30-seitiges Dokument ausfüllen, um einen Antrag auf Unterstützung durch den Zivilschutz zu stellen. Auch der Aufwand für die Gebäudeversicherung ist unglaublich hoch und völlig realitätsfremd. Da müssen wir grausam aufpassen, dass wir künftig noch Organisatoren für Grossanlässe finden», so Hofer, der auch den Schweizerischen Turnverband in die Pflicht nimmt. «Ich wünsche mir von Seiten des STV mehr Fingerspitzengefühl und mehr Flexibilität gegenüber den lokalen Organisatoren und mehr Offenheit für neue Ideen. Denn genau die brauchen wir, um auch künftig tolle Grossanlässe für die Turnfamilie auf die Beine zu stellen. Wenn sich das ändert, bin ich auch gerne bereit, weitere Events zu organisieren.»