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David Huser, eine EM mit Hochs und Tiefs ist zu Ende. Wie sieht dein Fazit aus?
David Huser: Es war in der Tat eine Kunstturn-EM mit Hochs und Tiefs aus unserer Sicht. Wir haben mit dem Qualifikationswettkampf der MĂ€nner sehr gut angefangen. Die Qualifikation der Frauen ist dann aber sicher nicht so verlaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Das Frauen-Team konnte in ihrem Wettkampf auch leider nicht jenes Potenzial abrufen, zu welchem es eigentlich fĂ€hig gewesen wĂ€re. Beim Mehrkampf der MĂ€nner darf man mit zwei Turnern in den Top 8 durchaus von einem exzellenten Wettkampf sprechen. Diese Leistungen waren hervorragend. Die GerĂ€tefinals waren dann leider wieder eher enttĂ€uschend. Dennoch darf man nicht vergessen, dass unsere Zielsetzung bei den MĂ€nnern der 13. Rang mit dem Team, ein Top-8-Rang im Mehrkampf und ein GerĂ€tefinal war. DiesbezĂŒglich haben wir rĂŒckblickend mehr als erfĂŒllt.
Welche Erkenntnisse hast du aus den Schweizer Auftritten gewonnen?
Bei den Frauen fĂ€llt die Erkenntnis klar ernĂŒchternd aus. Dort haben wir das angestrebte Ziel, den 13. Rang, leider nicht erreicht. Was wiederum bedeutet, dass wir mit dem Frauen-Team nicht an der WM in Antwerpen dabei sein werden. Hier gilt es eine genaue Analyse zu machen und gegebenenfalls Massnahmen zu ergreifen. Bei den MĂ€nnern ist es vor allem die Erkenntnis, dass wir nach den enttĂ€uschenden Weltmeisterschaften in Liverpool 2022 die richtigen SchlĂŒsse daraus gezogen haben. Das Team hat in Antalya gezeigt, dass es konkurrenzfĂ€hig ist. Die Kunstturner sind bereit fĂŒr die kommenden Herausforderungen in Antwerpen hinsichtlich einer Qualifikation fĂŒr die Olympischen Spiele 2024. Dennoch mĂŒssen wir weiter hart an uns arbeiten. So bin ich aber ĂŒberzeugt, dass wir weiterhin gute Equipen zusammenstellen können.
Was bleibt aus deiner Sicht von der Kunstturn-EM in Antalya in Erinnerung?
Neben einem leider eher leeren Stadion ist es vor allem die Organisation, die vor Ort gut funktioniert hat. Ich bin mit vielen Sachen zufrieden und auch stolz darauf, was unsere Athleten wĂ€hrend dieser Woche gezeigt haben. Und dennoch bleibt ein fader Beigeschmack, weil man wiederum gesehen hat, dass wir die FĂ€higkeiten eigentlich hĂ€tten, um um die Medaillen zu kĂ€mpfen â sowohl im Team als auch in der Einzelkonkurrenz. Das Resultat in Antalya hĂ€tte ich vorgĂ€ngig aber sofort unterschrieben. Wir sind auf Kurs, was die Zukunft betrifft. Nun gilt der Blick bereits Richtung Antwerpen.
Bei den MĂ€nnern hat man die Ziele mehr als erfĂŒllt und dennoch hat es im Nachhinein mehrmals mit einer Medaille nicht geklappt. Wie sehr schmerzt dieser Aspekt rĂŒckwirkend?
NatĂŒrlich schmerzt es. Andere Nationen haben ihre Medaillen geholt und wir stehen mit leeren HĂ€nden da. Gerade bei den GerĂ€tefinals sind es einzig die Medaillen, die am Ende zĂ€hlen. Dazu benötigt es Top-Leistungen. Diese konnten wir leider nicht abrufen. Nichtsdestotrotz: Die MĂ€nner sind auf Kurs und wir sind auf gutem Weg, was die Zukunft betrifft.