EM-Fazit: «Wir sind auf dem richtigen Weg»

  • 17. April 2023

  • Thomas Ditzler

  • Thomas Ditzler

Erfüllte Zielsetzungen bei den Männern und ein enttäuschendes Abschneiden bei den Frauen. Die Kunstturn-EM in Antalya war aus Schweizer Sicht ein Wechselbad der Gefühle. David Huser, Delegationsleiter und Chef Olympische Mission beim STV zieht nach den letzten Auftritten der Schweizer eine EM-Bilanz und blickt bereits Richtung WM 2023.

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David Huser, eine EM mit Hochs und Tiefs ist zu Ende. Wie sieht dein Fazit aus?

David Huser: Es war in der Tat eine Kunstturn-EM mit Hochs und Tiefs aus unserer Sicht. Wir haben mit dem Qualifikationswettkampf der Männer sehr gut angefangen. Die Qualifikation der Frauen ist dann aber sicher nicht so verlaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Das Frauen-Team konnte in ihrem Wettkampf auch leider nicht jenes Potenzial abrufen, zu welchem es eigentlich fähig gewesen wäre. Beim Mehrkampf der Männer darf man mit zwei Turnern in den Top 8 durchaus von einem exzellenten Wettkampf sprechen. Diese Leistungen waren hervorragend. Die Gerätefinals waren dann leider wieder eher enttäuschend. Dennoch darf man nicht vergessen, dass unsere Zielsetzung bei den Männern der 13. Rang mit dem Team, ein Top-8-Rang im Mehrkampf und ein Gerätefinal war. Diesbezüglich haben wir rückblickend mehr als erfüllt.
 

Welche Erkenntnisse hast du aus den Schweizer Auftritten gewonnen?

Bei den Frauen fällt die Erkenntnis klar ernüchternd aus. Dort haben wir das angestrebte Ziel, den 13. Rang, leider nicht erreicht. Was wiederum bedeutet, dass wir mit dem Frauen-Team nicht an der WM in Antwerpen dabei sein werden. Hier gilt es eine genaue Analyse zu machen und gegebenenfalls Massnahmen zu ergreifen. Bei den Männern ist es vor allem die Erkenntnis, dass wir nach den enttäuschenden Weltmeisterschaften in Liverpool 2022 die richtigen Schlüsse daraus gezogen haben. Das Team hat in Antalya gezeigt, dass es konkurrenzfähig ist. Die Kunstturner sind bereit für die kommenden Herausforderungen in Antwerpen hinsichtlich einer Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024. Dennoch müssen wir weiter hart an uns arbeiten. So bin ich aber überzeugt, dass wir weiterhin gute Equipen zusammenstellen können.

Die EM hat gezeigt, dass unser Team konkurrenzfähig ist. Wir sind bereit für die nächsten Grossanlässe.
David Huser Chef Olympische Mission

Was bleibt aus deiner Sicht von der Kunstturn-EM in Antalya in Erinnerung?

Neben einem leider eher leeren Stadion ist es vor allem die Organisation, die vor Ort gut funktioniert hat. Ich bin mit vielen Sachen zufrieden und auch stolz darauf, was unsere Athleten während dieser Woche gezeigt haben. Und dennoch bleibt ein fader Beigeschmack, weil man wiederum gesehen hat, dass wir die Fähigkeiten eigentlich hätten, um um die Medaillen zu kämpfen – sowohl im Team als auch in der Einzelkonkurrenz. Das Resultat in Antalya hätte ich vorgängig aber sofort unterschrieben. Wir sind auf Kurs, was die Zukunft betrifft. Nun gilt der Blick bereits Richtung Antwerpen.
 

Bei den Männern hat man die Ziele mehr als erfüllt und dennoch hat es im Nachhinein mehrmals mit einer Medaille nicht geklappt. Wie sehr schmerzt dieser Aspekt rückwirkend?

Natürlich schmerzt es. Andere Nationen haben ihre Medaillen geholt und wir stehen mit leeren Händen da. Gerade bei den Gerätefinals sind es einzig die Medaillen, die am Ende zählen. Dazu benötigt es Top-Leistungen. Diese konnten wir leider nicht abrufen. Nichtsdestotrotz: Die Männer sind auf Kurs und wir sind auf gutem Weg, was die Zukunft betrifft.

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