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21-jährig war Ernst Fivian, als er als jüngstes Mitglied gemeinsam mit dem Schweizer Nationalkader an den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki für einen der grössten Erfolge des Kunstturnens in der Nachkriegszeit sorgte. Die Schweizer Mannschaft (Josef Stalder, Hans Eugster, Jean Tschabold, Jack Günthard, Melchior Thalmann, Ernst Gebendinger, Hans Schwarzentruber und Ernst Fivian) gewann damals die Silbermedaille im Mehrkampf.
Europameister am Boden
Sieben Jahre später krönte sich der gebürtige Thuner an der EM in Kopenhagen zum Europameister am Boden und gewann zusätzlich die Bronzemedaille am Sprung. Für seine Leistungen wurde Fivian 1959 zudem als «Sportler des Jahres» ausgezeichnet. Eine weitere EM-Medaille gewann Fivian 1961. Wie zwei Jahre, zuvor sicherte er sich in Luxemburg Bronze am Sprung. 31 Jahre lang war Ernst Fivian der letzte Schweizer Europameister, ehe Daniel Giubellini 1990 in Lausanne Gold am Barren gewann.
Neben den internationalen Erfolgen sorgte Fivian auch auf nationaler Ebene für Furore. So wurde der Thuner unter anderem 1957 Sieger am Eidgenössischen Kunstturnertag und siegte 1959 am Eidgenössischen Turnfest in Basel.
Verletzungsbedingtes Karrierenende
Ernst Fivian trat 1944 als 13-Jähriger in die Jugendriege des TV Thun ein und turnte von 1948 bis 1954 in dessen Kunstturnerriege, ehe es ihn 1955 nach Luzern zum Bürgerturnverein zog. 1950 wurde Fivian ins Nationalkader aufgenommen. Nach zwei Achillessehnenabrisse musste Fivian dann seine Karriere frühzeitig beenden.
Am 12. August 2021 durfte Fivian seinen 90. Geburtstag feiern. Seinen Lebensabend verbrachte der Europameister von 1959 in einem Betagtenzentrum in Luzern. Dort stattete ihm im vergangenen Sommer auch Benjamin Gischard, aktuelles Mitglied des Kunstturn-Nationalkaders, nach seinem Silbermedaillen-Gewinn an der Heim-EM 2021 in Basel einen Besuch ab. Am Mittwoch, 15. Dezember 2021 schlossen sich nun die Augen von Ernst Fivian für immer.