Serie «Inside Magglingen», Folge 2: Mission Olympia

  • 14. Juni 2024

  • Fabio Baranzini

  • Fabio Baranzini

Wie genau funktioniert eigentlich die Selektion für die Olympischen Spiele bei den Kunstturnern? Wie ist es für die Athleten, wenn sie an den Selektionswettkämpfen gegen ihre Teamkollegen antreten müssen? Und wie lange laufen eigentlich die Vorbereitungen schon für die Spiele in Paris? Wir haben nachgefragt.

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«Es würde mir alles bedeuten, in Paris dabei zu sein. Ich arbeite schon mein Leben lang darauf hin. Wenn ich es schaffen könnte, wäre das natürlich das Tüpfchen auf dem i», sagt Nationalkader-Mitglied Taha Serhani, der seine aktive Laufbahn nach den Spielen in Paris beenden wird.

Taha Serhani ist einer der Kaderathleten, die um einen der fünf Olympiastartplätze im Schweizer Team kämpfen. Wie genau der Selektionsprozess funktioniert, erklärt Nationaltrainer Claudio Capelli: «Wir haben drei Selektionswettkämpfe, wobei jeweils die zwei besten Resultate pro Athlet gewertet werden. Auf Basis dieser Resultate wird die STV-Selektionskommission den Selektionsantrag für Swiss Olympic vorbereiten.» Ein Entscheid, der nicht einfach fällt, wie Capelli verrät. «Die fünf Besten gehen nach Paris, die anderen müssen zuhause bleiben. Das ist der Sport. Vor allem den Athleten mitzuteilen, dass es nicht gereicht hat, ist hart. Denn man kennt auch sie sehr gut.»

Bereits seit den Olympischen Spielen in Tokio 2021 laufen die Vorbereitungen für Paris. David Huser, Chef Leistungssport des Schweizerischen Turnverbandes, ist auch Teamchef für die Kunstturnerinnen und Kunstturner. «Seit Januar läuft die Detailplanung. Dafür stehe ich in engem Austausch mit Swiss Olympic, unseren Trainern und dem gesamten Staff. Dabei geht es hauptsächlich darum, im Voraus die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen und alles so zu planen und zu antizipieren, dass sich die Athletinnen und Athleten vor Ort auf ihren Job fokussieren können. Um alles rund um das Team vorzubereiten, müssen neben der Planung auch einige administrative Herausforderungen gelöst werden», sagt Huser.

Es darf unser Anspruch sein, dass wir bei den Männern den Teamfinal erreichen.
David Huser Chef Olympische Mission beim STV

Die Zielsetzung für die Spiele in Paris formuliert der Chef Leistungssport wie folgt. «Es darf unser Anspruch sein, dass wir bei den Männern den Teamfinal erreichen. Das ist natürlich eine grosse Herausforderung bei so vielen starken Nationen, aber es ist machbar. Zudem hoffen wir darauf, dass wir auch im Mehrkampffinal vertreten sein werden.»

Bei den drei Selektionswettkämpfen werden aus den Teamkollegen in der Schweizer Mannschaft nun Konkurrenten im Kampf um die OIympia Startplätze. Doch das ist kein Problem für die Athleten. «Wir gönnen einander die Qualifikation, egal wer es schafft. Schliesslich hat jeder viel Arbeit investiert», sagt Florian Langenegger. Ganz ähnlich klingt es bei Taha Serhani. «Das Schöne am Kunstturnen ist, dass ausser mir niemand etwa dafürkann, wenn ich meine Übung verhaue. Ich kann es daher meinen Teamkollegen nicht übelnehmen, wenn sie besser sind als ich.»

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