Aus der Reihe tanzen als Erfolgsrezept

  • 21. Dezember 2022

  • Fabio Baranzini

  • Fabio Baranzini/Stephan Boegli

Die Tanz- und Akrobatik-Showgruppe «uni-2-tre» hat sich mit ihren spektakulären und ausgefallenen Auftritten einen Namen gemacht. Wir haben sie im Training besucht und uns auf die Suche nach dem Erfolgsrezept der Berner gemacht.

uni-2-tre in Kürze

Tanz- und Akrobatik-Showgruppe aus Bern

Präsident: Manuel Brückel
Technischer Leiter, Choreograf: Joram Weber
Mitglieder: 26, 13 Frauen und 13 Männer aus verschiedensten Bereichen
Besteht seit: 1988

Spezielle Auftritte: Konzert Büetzer Buebe, Energy Air, Gymotion, Schweizer Abend Weltgymnaestrada, World Gym for Life Challenge

Weitere Informationen zur Showgruppe: uni-2-tre.ch

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Freitagmittag in einer der vielen Turnhalle an der Uni Bern. Joram Weber (30), technischer Leiter und Choreograf der Tanz- und Akrobatik-Showgruppe «uni-2-tre», eröffnet das Training. In den ersten Minuten bringt er seinen Kolleginnen und Kollegen eine neue Tanz-Choreografie bei. Diese wird im kommenden Sommer an der Gymnaestrada präsentiert. Dort wird die Showgruppe «uni-2-tre» am Schweizer Abend das «Opening» machen und durch den Abend führen. 

Schritt für Schritt führt Weber, der seine sportlichen Wurzeln im Breakdance hat und seit sechseinhalb Jahren Teil der Crew ist, durch die Choreografie. Zuerst ohne und dann mit Musik. «Macht die Bewegungen grösser und mit mehr Groove. Nicht zu brav», ruft er. Noch ein Durchgang. Weber klatscht in die Hände und meint. «Schon viel besser! Aber filmt euch mal beim Tanzen und schaut, wie es wirkt.»

Wir wollen eine Geschichte erzählen.
Joram Weber Choreograf

Der Mut zum Ungewohnten

Dass sich «uni-2-tre» von ungewohnten Bewegungsformen inspirieren lässt und nicht an klassischen Turnübungen und -elementen orientiert, ist kein Zufall. Vielmehr ist genau das das Konzept der Gruppe, die 1988 von Studentinnen und Studenten der Universität Bern gegründet wurde. «Uns zeichnet aus, dass wir unsere Auftritte als Show verstehen, die wir von A bis Z durchchoreografieren. Wir wollen eine Geschichte erzählen und legen daher auch viel Wert auf die Dramaturgie und die Interaktion mit dem Publikum. Damit unterscheiden wir uns schon deutlich von vielen anderen Formationen und sind uns auch nicht zu schade, Dinge auszuprobieren, die im ersten Moment vielleicht komisch oder unpassend wirken. Wenn man solche ungewohnten Elemente voller Überzeugung präsentiert, hat das einen überraschenden Effekt», erklärt Joram Weber das Erfolgsrezept der Gruppe. 

Eine heterogene Gruppe

Gerade weil der Ansatz von «uni-2-tre» anders ist als bei vielen anderen Turngruppen, gibt es auch kein genaues Anforderungsprofil für Personen, die Teil von «uni-2-tre» werden wollen. «Wir sind eine extrem heterogene Gruppe. Wir haben Turner, Tänzer und Leute aus der Rhythmischen Gymnastik, aber wir haben auch immer wieder Leute, die einen komplett anderen sportlichen Background haben und beispielsweise aus dem Fussball kommen», sagt Manuel Brückel (24). Er absolviert derzeit seinen Master in Sportwissenschaft an der Uni Bern und hat seine sportlichen Wurzeln im Parkour. Vor zwei Jahren ist er zu «uni-2-tre» gestossen. «Ich musste fürs Studium Geräteturnen üben und haben in der Halle einige von uni-2-tre gesehen. Mir hat gefallen, was sie gemacht haben, und irgendwann durfte ich dann zum Probetraining», sagt Brückel, der mittlerweile Präsident der Gruppe ist und sich vor allem um die organisatorischen Belange kümmert.

Manuel Brückel (links) und Joram Weber sind die Köpfe von «uni-2-tre»
«uni-2-tre» setzt auf die unterschiedlichen Fähigkeiten der Crew-Mitglieder.

Im Hallenstadion und im Letzigrund

Das gibt einiges zu tun. Einerseits, weil die Gruppe mit total 26 Personen – 13 Männer und 13 Frauen – verhältnismässig gross ist und daher viel Koordinationsaufwand nötig ist. Und andererseits, weil «uni-2-tre» derzeit viele Anfragen für Auftritte erhält. Alle können sie aus termintechnischen Gründen jedoch nicht wahrnehmen. 

Dass so viele Anfragen eintreffen, hat einen einfachen Grund: In den letzten Jahren hat sich «uni-2-tre» mit ihren aussergewöhnlichen Auftritten einen Namen gemacht und hat einige spektakuläre Shows gespielt. So waren sie beispielsweise an der alle vier Jahre stattfindenden «Gym for Life» Challenge dabei, sie sind Teil der Gymotion im Zürcher Hallenstadion, traten dieses Jahr am Energy Air in Thun auf und waren am Konzert der Büetzer Buebe im Letzigrund dabei. Sogar für eine Show im Ausland wurden sie gebucht. In Duisburg traten sie an der Sportgala auf. 

Es sind immer wieder Leute dabei, die einen komplett anderen sportlichen Background haben.
Manuel Brückel Präsident «uni-2-tre»

Jeder bringt seine Stärken ein

Mittlerweile sind wir im zweiten Teil des Freitagtrainings angelangt. Jetzt geht es nicht mehr um eine Tanzchoreografie, sondern um Paar-Akrobatik. Auch hier wird ein neues Element – eine schwungvolle Hebefigur – gelernt. Es geht dabei ums richtige Timing und darum, den Bewegungsablauf flüssig und synchron durchzuführen. Gar nicht so einfach. 

Diesmal ist es nicht Joram Weber, der die Instruktionen gibt. Für diesen Teil der Choreografie übernehmen Marisa Moser und Ufuk Dursun. Genau wie bei ihren Choreografien setzt «uni-2-tre» auch beim Erarbeiten der einzelnen Elemente auf die unterschiedlichen Fähigkeiten seiner Crew-Mitglieder. Jeder bringt seine Stärken und seinen sportlichen Background mit ein. Nur so gelingt es, am Ende eine aussergewöhnliche Show zu kreieren. Und genau das ist der Anspruch von «uni-2-tre». 

«uni-2-tre» @ Gymotion 2023

Wer uni-2-tre live erleben möchte, der sichert sich am besten jetzt gleich ein Ticket für die Gymotion vom Samstag, 7. Januar 2023 im Hallenstadion Zürich.

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