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«Es ist nicht der Verstand, auf den es ankommt, sondern wie dieser geleitet wird – mit Herz und Charakter.» Mit diesem Zitat begrüsste die Präsidentin Anita Rüeger 59 Stimmberechtigte und eine Handvoll Gäste zur 28. Tagung der Schweizerischen Turnveteraninnen-Vereinigung (STVV) am 24. September 2022 auf dem Strickhof in Winterthur. Die kurzweilige Versammlung war dann auch von viel Herz und Charakter geprägt. Für einmal stand nicht ein separates OK hinter der Durchführung, sondern die beiden abtretenden Vorstandsmitglieder Anita Rüeger und Heidi Glaus.
Stadtpräsident Michael Künzli und der Präsident des Stadtparlaments Reto Diener brachten den Anwesenden die Vorzüge von Winterthur, wie zum Beispiel die vielen grünen Naherholungsgebiete näher. Künzli zeigte sich beeindruckt von der Disziplin und den gelebten Werten des Turnens: «90 Entschuldigungsschreiben – das ist beeindruckend. Bei uns tauchen die Personen dann nicht auf, aber von Abmeldung keine Rede.»
Neubesetzungen im Vorstand
An der diesjährigen STVV-Tagung standen Erneuerungs- sowie Neuwahlen an. Da die Präsidentin Anita Rüeger (Winterthur) und Vorstandsmitglied Heidi Glaus (Winterthur) wegen Amtszeitbeschränkung (acht Jahre) Ende Jahr demissionieren, stellten sich Claudia Bäbler Rück (Rickenbach Sulz) als Präsidentin und Ursula Allemann (Stäfa) als Mitglied zur Wahl. Sie wurden einstimmig und mit Applaus in den Vorstand gewählt. Symbolisch überreichte Anita Rüeger ihrer Nachfolgerin Claudia Bäbler Rück eine kleine Glocke: «Falls dir mal die Stimme versagt, kannst du damit die Aufmerksamkeit gewinnen.»
Annemarie Baumann verdankte in einer persönlichen Laudatio Rüeger und Glaus für ihre grossartige Arbeit während den vergangenen Jahren. Damit sie sich gut erholen können, erhielten beide einen Wellness-Korb geschenkt.
Die weiteren Vorstandsmitglieder Annemarie Baumann, Susanna Böhi und Bea Häring wurden von der Versammlung für weitere vier Jahre bestätigt.
Im Wandel der Zeit
Die Finanzen der Schweizerischen Turnveteraninnen-Vereinigung sind mit einem Vermögen von rund 17000 Franken stabil. Was ihr aber zu schaffen macht, ist der Mitgliederrückgang: von 218 auf 210. «Viele Leute wissen gar nicht, dass es so etwas wie die STVV gibt. Wir müssen Personen, die aus einem Amt ausscheiden und die Aufnahmebedingungen erfüllen, direkt darauf ansprechen», so der allgemeine Tenor. Präsidentin Rüeger sieht einen der Gründe auch darin, dass die Funktionärinnen der heutigen Generation schon mit Männern zusammenarbeiten und darum direkt der Eidgenössischen Turnveteranen-Vereinigung (ETVV) beitreten.
Umso wertvoller sind die STVV-Mitglieder, welche auch noch in hohem Alter zur Tagung kommen. So auch die 92-jährige Susanne Schaub, die älteste Teilnehmerin in Winterthur.
Mit der Fabel vom «Esel im Brunnen» schloss Anita Rüeger den offiziellen Teil der STVV-Tagung ab. Anschliessend tauschten sich die verdienten Turnfunktionärinnen beim Apéro und Mittagessen aus, bevor sie am Nachmittag spannende Einblicke in die vielfältigen Tätigkeiten des Strickhof bekamen.