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«Das Resultat lässt sich durchaus sehen», so die Aussage von Patricia Alder anlässlich der Eröffnung des neuen Turngeräte-Museums am Freitag, 6. Mai 2022 in Ebnat-Kappel. Die Freude war der Museumsverantwortlichen an diesem Tag anzusehen. Innerhalb von rund zwei Jahren entstand unter der Leitung von Patricia Alder am Firmenhauptsitz des Turngeräte-Herstellers eine Ausstellung, die auf eine über rund 300-jährige Sportgeschichte zurückblicken lässt.
Um Unikate gekämpft
Anstoss für die Realisierung der Museumsräumlichkeiten im Toggenburg war die Liquidation des einstigen Sportmuseums Schweiz in Basel Ende 2019. «Diese Sammlung beinhaltete auch zahlreiche alte Turngeräte, welche aus unserer Firma stammten. Diese wollten wir unbedingt wieder zurückholen», sagte «Alder + Eisenhut»-Geschäftsführer Robin Alder. Er habe «wie ein Löwe» um diese Geräte, teils auch Unikate gekämpft, so Alder weiter. Zwei Jahre später zeigt sich, der Kampf hat sich gelohnt.
Aus dem eigenen Betrieb stammen dabei nicht nur viele der ausgestellten Gegenstände. «Sämtliche Einrichtungen des Museums wurden in unserem Betrieb von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hergestellt», freut sich Patricia Alder. Auf rund 100 Quadratmetern zeigen nun unzählige Objekte von Sportgeräten über Bücher und Abbildungen bis hin zu Videos die Entwicklung des Turnsports.
Mehr Objekte als Platz vorhanden
«Ich bin zwar keine Turnerin. Durch die Zusammenstellung des Museums habe ich jedoch den Zugang dazu bekommen», so Patricia Alder. Unzählige Stunden habe sie in den vergangenen Monaten in alten Katalogen und auf sonstigen Kanälen recherchiert. «Dadurch ist meine Faszination zu all den Geräten gewachsen», sagte die Museumsverantwortliche weiter. Eines der zahlreichen raren Fundstücke empfängt die Museumsbesucher gleich im Eingangsbereich.
Der sogenannte Ger mit Pfahlkopf ist vergleichbar mit dem Sperrwerfen. Anstelle möglichst weit zu werfen, galt es damals mit dem Ger den Pfahlkopf zu treffen. Neben dem Ger präsentiert sich den Besuchenden in den Räumlichkeiten unter anderem auch ein Universal-Turngerät oder verschiedene Pauschenpferd-Variationen. Die Bandbreite an turnerischen Zeitzeugen könnte noch viel grösser sein. In den Fabrik-Räumlichkeiten schlummern weitere unzählige Turn-Objekte. «Um diese ebenfalls auszustellen, fehlt uns derzeit aber schlicht der benötige Platz», so Patricia Alder.
Wie gross das Interesse am neuen Turngeräte-Museum ist, zeigte der Aufmarsch zur Eröffnung. «Als wir die Einladungen verschickt haben, rechneten wir mit rund 25 Teilnehmenden», sagte Robin Alder. Gekommen sind letztendlich 110 Personen. Diese sollen aber erst der Anfang sein. Das Museum wird jeweils sonntags für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Auch Gruppenführungen sind möglich. «Wir hoffen natürlich, dass viele Turnende und ihre Vereine sich für die Geschichte ihrer Turngeräte interessieren und das Museum als Anlass für einen Ausflug nutzen werden», so Patricia Alder.